Frauen sind immer noch keine Spielmacher

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Als ich "Die kurze Stunde der Frauen" von Miriam Gebhardt durchgelesen aus den Händen legte, schwante mir, dass der Inhalt nicht jedem gefallen wird: Von "schwieriges Thema" über "beklemmend" bis "Aufreger des Jahres" reichten dann auch einige Leserreaktionen. Worum geht es? Zunächst einmal um den Aufhänger, die Darstellung der "Trümmerfrau" näher zu beleuchten. Wer wurde zur Trümmerfrau und warum? Woher stammten die berühmten Bilder der Aufräumarbeiten und wem nutzten sie? Warum konnte an die Glorifizierung der Frau im Anschluss nie wieder angeknüpft und stattdessen ein Rückfall in alte Rollenbilder verzeichnet werden? Trotz gesetzlicher Gleichstellung sieht es noch heute so aus, dass viele Frauen in Teilzeit arbeiten, zusätzlich die Care Arbeit übernehmen, weniger verdienen und häufig zwischen traditionellen Verhältnissen und Unabhängigkeit zerrissen sind. Dieses Buch hat mir persönlich trotz aller Fokussierung auf die Individualität innerhalb unserer Gesellschaft aufgezeigt, wie sehr ich ein Konstrukt von "Frau" bin und somit Objekt von Verhältnissen. Am Ende bin ich das Ergebnis meiner Möglichkeiten und es gilt den Spielraum dieser Möglichkeiten stetig zu erweitern. Es geht also in "Die kurze Stunde der Frauen" nicht um die Verunglimpfung der Lebensleistung unserer Großmütter und Urgroßmütter, sondern darum, ein realistisches Bild von Menschen zu zeichnen, deren Lebensumstände und Denken in der Entwicklung bis heute zu analysieren und die Frage aufzuwerfen, warum Frauen bis heute kein Kapital herausschlagen (können). Von mir gibt es eine große Leseempfehlung 👍🏽