Die Landkarte der Zeit

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elohym78 Avatar

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Andrew verliebt sich in die Prostituierte Marie. Gerade, als er seinem Vater die ans Unmögliche grenzende Liebe gestehen will, wird Marie von Jack the Ripper ermordert. Andrew verliert nicht nur seine Geliebte, sondern auch seinen Lebenssinn. Kein Tag vergeht ohne Vorwürfe und Selbstzweifel. Als Andrew die festgefahrene Situation nicht mehr aushält und seinem Leben ein Ende setzen will, eröffnet sein Cousin ihm die Möglichkeit, Marie durch Hilfe einer Zeitreise das Leben zu retten. Zeitreisen Murray soll das Unmögliche möglich machen. Claire Haggerty ist mit ihrem Leben und den Ansichten der herrschenden Zeit mehr als unglücklich. Sie ist gedanklich ihrer Welt vorraus und will sich den Zwängen ihrer Zeit nicht beugen. Durch Zeitreisen Murray lernt sie den Mann ihrer Träume kennen. Einen Mann aus der Zukunft, der ihren Freigeist zu würdigen weiß.  Aber nicht nur Gutes entspringt Zeitreisen Murray. Denn wenn wir in die Zukunft reisen können, wer sagt, dass es nicht möglich ist, dass die Zukunft auch zu uns kommt? Genau dies untersucht Inspektor Garrett. Drei mysteriöse Morde scheinen die Handschrift der Zukunft zu tragen. Drei Menschen wurde mit einer Waffe ermordet, die an Grausamkeit noch gar nicht erfunden wurde.

Das Cover zeigt eine Uhr mit umgekehrtem Ziffernblatt. Ungewöhnlich genug, damit man es in die Hand nimmt, um den Klapptext zu lesen. Dieser verspricht eine unglaublich Reise durch die Zeit. Auf den ersten Blick verspricht das Buch etwas Neues, Ungewöhnliches und ich würde es kaufen.

Felix J. Palma nimmt seinen Leser behutsam an die Hand und entführt ihn einfühlsam in das Leben seines jeweiligen Protagonisten. Anfangs war der Schreibstil gewöhnungsbedürftig, vorallem da so gut wie keine wörtliche Rede in dem Roman zu finden ist. Nachdem ich mich allerdings bedingungslos habe von Palma führen, bzw. entführen gelassen hatte, konnte ich problemlos abtauchen. Abtauchen in eine der Welt der Phantasie, der unerfüllten Wünsche, der Hoffnung. Jede Geschichte ist anders und doch gleichen sie sich in den verborgenen Sehnsüchten der Protagonisten. Mal die Flucht in die Vergangenheit, mal die Flucht in die Zukunft, aber immer auf der Suche nach sich selbst. Wirklich gut hat mir die Figur von H.G. Wells gefallen, der als heimlicher Helfer im Hintergrund aggierte, der stille Retter, der nicht im Vordergrund stehen möchte, durch die Umstände aber mit hineingezogen wird. Wells war mein roter Faden, der mich durch den Roman lotste.

Mein Fazit: Ein lesenswerte Buch, in dem sich der Ausspruch "Die Zeit heilt alle Wunden" bewahrheitet!