Ein Loch in der Zeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

 Andrew Harrington kann den Tod seiner Geliebten nicht verwinden. Noch acht Jahre nach ihrem Tod ist er  untröstlich. Obwohl Marie eine Prostituierte war, war sie doch das ein und alles von Andrew. Endlich hat es deshalb den Entschluss gefasst, sich selbst zu töten, um ihr wieder nahe sein zu können. Sein Cousin und bester Freund hindert ihn daran, sein Vorhaben auszuführen. Schließlich gäbe es doch seit kurzem - wir befinden uns im Jahr 1896 - die Möglichkeit der Zeitreise, Andrew müsse doch nichts anderes tun, als in die Vergangenheit zu reisen, um den Tot seiner Marie zu verhindern.

So in etwa beginnt die Reise, auf die uns der Autor Felix J. Palma mitnimmt. Sein Buch besteht aus drei Teilen, die locker verbunden sind. Alle drei kreisen um das Thema, was passieren könnte, sollte es Zeitreisen tatsächlich geben. Was wäre alles zu bedenken, welche Denkmodelle könnten sich entwickeln. Noch nicht mal in dem Buch kann die Zeit einfach zurück gedreht werden. Alles wirkt sich aus. Gerade das ist sehr anschaulich beschrieben. Selbst wenn etwas in bester Absicht geschieht, kommt am Ende doch manchmal etwas ganz anderes heraus als geplant oder erwartet. Herrlich ist die von hinten aufgezäumte Liebesgeschichte im zweiten Teil des Buches. Die Chuzpe, mit der der Held agiert, möchte ich mal haben. Einfach köstlich, was sich da aus einer eher trivialen Begegnung, die eigentlich nicht hätte stattfinden dürfen, entwickelt.

Zeitreisebücher lese ich persönlich sehr gerne und so habe ich gleich die Gelegenheit ergriffen, mich auf diese Reise zu begeben, als das Buch so in unsere Bücherei gereist kam. Ich wurde von der Lektüre nicht enttäuscht. Der Autor schafft es in kluger und amüsanter Weise, sich mit der Thematik der Zeitreisen auseinander zu setzen. Hier reist eine kleine Perle durch die Zeit, die mir lediglich im Dritten Teil etwas zu utopisch wurde, deshalb gibt es spitzenmäßige vier Sternchen!