Irrungen und Wirrungen von Illusion und Realität

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katja.uebele Avatar

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Obwohl mich das Thema Zeitreisen bisher nicht so sehr interessierte,
gefiel mir der Klappentext dieses Romans sofort,
vor allem, da er im viktorianischen London anno 1896 spielt.

Palma versteht es, die Protagonisten sowie die Leser
gleichermaßen, mit Illusionen aufs Korn zu nehmen.
Er spielt mit den Irrungen und Wirrungen der Zeit,
Paralleluniversen, und was die Menschen alles tun würden,
um eine geliebte Person zu retten, oder eine verhasste
aus dem Weg zu schaffen...

Palma teilt seinen Roman in 3 große Handlungsstränge,
die wiederrum kleinere Kapitel beinhalten.
In jedem dieser Handlungsstränge geht es um bestimmte
Personen und um ihre individuellen Geschichten, Gefühle
und Bedürfnisse.

Dass sich der Erzähler mitunter selbst zu Wort meldet und
Situationen kurzfristig unterbricht, hat jedoch leider
etwas den Lesefluss gestört.
Ein weiterer Minuspunkt war der letzte Abschnitt des Buches,
der letzte große Handlungsstrang, in dem mir die Geschichte
doch etwas zu schwammig wurde und mit Theorien über Zeitreisen
herumexperimentiert wurde, sodass man das Wort "Paralleluniversum"
bald schon nicht mehr hören konnte.

Ansonsten hat mich der Roman aber sehr gut unterhalten,
und empfinde es eher so, dass man Palma nicht ganz so ernst nehmen
sollte und seinen Roman eher als Parodie verstehen sollte.

Fazit: Gute Story mit überraschendem, aber etwas enttäuschendem Ende.