Not My Cup of Tea

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Félix J. Palma entführt mit seiner "Landkarte der Zeit" in eine vermeintliche Fiktion, die sprachlich sehr ansprechend präsentiert ist. Dabei fasziniert vor allem der erste Teil dieser aus drei Handlungssträngen bestehenden Geschichte. Wer jedoch Fantasy und Science Fiction erwartet, wird enttäuscht, die beschränkt sich quasi auf den Klappentext und die Buchbeschreibung des Verlags.
Die Geschichte plätschert dahin und es passiert leider nichts oder lediglich "Nichts-sagendes" und so kommt weder Spannung auf noch berühren die Charaktere. Die Handlung ist durchaus ambitioniert angelegt und verspricht einiges, sodass man anfangs großzügig über die Längen des Buches hinwegsieht. Palma beleuchtet dabei drei Perspektiven: Erstens, die des Adligen Andrew, der seine Geliebte, eine von Jack the Ripper ermordete Prostituierte, durch eine Zeitreise retten will. Zweitens die von Claire, die die Männer des viktorianischen London nicht mag und lieber jemanden aus der Zukunft heiraten will. Und zu guter letzt gibt es noch Inspektor Garrett, der nach einem Mörder sucht, der vermeintlich ebenfalls aus der Zukunft kommt.

Bis zum Ende hofft man auf eine magische Wendung und wird doch enttäuscht, so als spielte der Autor bewusst mit den Erwartungen der Leser:innen. Fazit: Ein sprachlich anspruchsvoller und ebenso fantasievoller Roman, der mit Fantasy rein gar nichts zu tun hat.