Reisen der anderen Art

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abunchofcats Avatar

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Endlich habe ich es geschafft, dieses Buch zu lesen, das schon lange bei mir im Regal stand. Einer der Gründe es zu kaufen ist die Tatsache, dass ich gerne die Werke von H.G. Wells lese.

Das Buch gliedert sich in drei gut durchdachte und klar strukturierte Abschnitte. Im ersten Teil begegnet der Leser Andrew, der sich in eine Prostituierte verliebt, die im viktorianischen London von Jack the Ripper ermordet wird. Andrew leidet viele Jahre unter diesem Verlust und will sich selbst das Leben nehmen, aber sein Freund Charles weißt ihn darauf hin, dass H.G. Wells eine Zeitmaschine besitzt...

Im 2. Teil, der meiner Meinung nach etwas schwächer ausgefallen ist, begegnen wir Claire, einer jungen Frau im London des ausgehenden 19.Jh. die mit ihrem Leben unzufrieden ist. Als sich für sie die Möglichkeit bietet ins Jahr 2000 zu reisen, um der letzten Schlacht zwischen Menschen und Maschinen zuzuschauen, will sie ihre Chance nutzen und dort bleiben. Doch dieser Versuch mislingt und wenige Zeit später steht ihr Held aus der Zukunft vor ihr, um ihr einen vergessenen Regenschirm zurück zu bringen.

Im dritten Teil muss Inspektor Garret Morde aufklären. Das merkwürde an den Opfern ist, dass sie mit einer Waffe umgebracht wurden, die zu seiner Zeit noch unbekannt ist...

Gut gefallen hat mir der Erzählstil des Autors und die Idee, dem Leser eine Art von virtuellem Führer zur Seite zu stellen, der kommentiert, bewertet und erklärt und den Leser immer wieder an die Hand nimmt und somit dem Buch immer wieder einen neuen Anstoß gibt. Auch der Leser fragt sich immer wieder, was äre wenn...kann man mittels Zeitreisen die Vergangenheit oder sogar damit die Zukunft verändern?  Der Satzbau ist klar und flüssig strukturiert und somit wird dem Leser ein Buch geboten, dass viele Elemente enthält; ein Hauch von Geschichte, Krimi und Fantasy. Auch die Art und Weise wie H.G. Wells dargestellt wird, nämlich als Mann mit Stärken und Schwächen, hat mir gut gefallen. Leider kann der mittlere Teil des Buches nicht ganz mithalten, denn die Idee, das Machinen ein Bewusstsein entwickeln und sich gegen die Menschen auflehnen, kommt einem doch sehr aus Film und Fernsehen bekannt vor. Aber der dritte Teil macht wieder alles wett und genau dann als der Leser glaubt, alles zu wissen und durchschauen, nimmt das Buch noch einmal eine überraschende Wende. Mehr kann und darf nicht verraten werden.