Das Haus am Rande der Nacht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
omami Avatar

Von

Ein Roman, wie aus dem Leben geschrieben. Amedeo Esposito, ein Findelkind aus Florenz, geboren im Jahr 1875, erhält die Chance, Medizin zu studieren. Er bewirbt sich in ganz Italien um eine Stelle als Arzt und landet im Jahr 1914 auf einer kleinen sizilianischen Vulkaninsel. Eine liebe Gewohnheit, Geschichten aufzuschreiben, die ihm seine Patienten erzählten, begleiteten ihn sein Leben lang und anschließend drei Generationen seiner Familie.
Er er- und überlebt den 1. Weltkrieg und kehrt auf die Insel zurück. Mit der Lehrerin Pina hat er drei Söhne und eine Tochter.
Er lebt im Haus am Rande der Nacht, einem alten Gebäude, das sogar ein Erdbeben überstanden hat. Seine Frau eröffnet ein Cafe. Und sowohl rund um die Bewohner des Hauses und das Cafe, als auch um den Conte d Ísantu und dessen Familie spannt sich der Bogen der Ereignisse auf der Insel. Nach und nach wird alles moderner, die Insulaner entdecken den Wert des Geldes, der Tourismus überschwemmt die Insel. Nur die Alten bleiben mißtrauisch und leben ihr Leben wie bisher weiter.
Der 2. Weltkrieg rafft die Söhne der Insel dahin, aber das Leben geht weiter.
Amedeos Tochter Maria-Grazia verliebt sich in einen Fallschirmspringer, der auf der Insel angeschwemmt und wie ein Wunder behandelt wird. Er muß aber zurück nach England und sie wartet auf ihn, ohne zu wissen, wie es ihm geht, sie bekommt nur einmal Post von ihm.

Das Buch ist wunderschön geschrieben, fast eine Familienchronik. Die Hauptpersonen sind sehr gut charakterisiert und führen durch das ganze Buch.
Auch die Beschreibung des politischen Italien der Zeit in und nach den Kriegen ist gut und treffend beschrieben.
Die Autorin Catherine Banner hatte bei ihren Recherchen für das Buch ein mehr als glückliches Händchen. Ihre Beschreibung der Inselbewohner ist gelungen und hat mir mehr als einmal sowohl Lachen als auch Tränen entlockt.

Solche " leisen" Bücher sollte es öfter geben.