Das Leben auf einer unscheinbaren Insel vor Sizilien

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gisel Avatar

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Der Arzt Amedeo Esposito findet eine Anstellung auf der Insel Castellamare. Seine Geschichte, vom Findelkind über seine Arzttätigkeit auf der Insel bis hin zum Betreiber eines Cafés, des Hauses am Rande der Nacht. Nach ihm werden noch drei weitere Generationen dieser Familie im Mittelpunkt dieses Romans stehen. Von 1914 bis 2009 wird der Leser die Familie Esposito begleiten, mit Rückblicken bis in die Zeit von 1875, über die Krisen der Zeit, über Liebeleien und Feindschaften hinweg, in Freud und Leid.
Nach der Leseprobe hatte ich eine eher skurrile Geschichte erwartet, ist es doch so, dass in derselben Nacht zwei Söhne des Arztes auf die Welt kommen, von zwei verschiedenen Müttern. Doch das wird eher zu einem von vielen Themen des Buches, was der Geschichte keinen Abbruch tut, aber leider falsche Erwartungen geweckt hat. Auch das Coverbild will mir nicht so recht dazu passen, denn es suggeriert eine Mädchenfreundschaft, die es so in diesem Buch nicht gibt.
Letztendlich werden diese Mankos schnell vergessen in diesem Buch, denn sehr schnell findet der Leser in das Schicksal des Arztes und seiner Nachkommen hinein, wird mitgerissen von der Erzählkunst der Autorin, taucht ein in das Leben der Menschen von Castellamare. Und zum Schluss bedauert man schon den Abschied von der Insel, hat man doch dort Freunde gewonnen und fühlt sich dort zu Hause, im Haus am Rande der Nacht.
Ein Buch, das viel Lesevergnügen bietet mit authentischem Flair und das man ungern beiseite legt.