Das Leben der Familie Esposito

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nadim Avatar

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Mit dem Familienroman „Die langen Tage von Castellamare“ ist Catherine Banner ein wirklich hervorragendes Werk gelungen. Ich bin von diesem Roman sehr angetan und werde ihn gern weiterempfehlen
Catherine Banner erzählt die Geschichte der Familie Esposito über einen Zeitraum von über einhundert Jahren und lässt den Leser in das Leben von vier Generationen blicken.
Beginnend mit Amedeo, einem Findelkind, dem es nach Beendigung seines Medizinstudiums, auf die Insel Castellamare verschlug. Es wird das Leben der Menschen beschrieben die nur das Inselleben kennen und von vielen Veränderungen die auf dem Festland stattfinden meist erst später betroffen sind. Das erste Auto, das erste Radio, Fernsehen, Touristen, alle Errungenschaften der modernen Zeit werden erst argwöhnisch dann jedoch gern von den Insulanern angenommen.
Die vielen verschiedenen Charaktere werden sehr gut beschrieben und lassen den Leser teilhaben an dem Leben der Familie Esposito und der restlichen Bevölkerung. Viele Stellen im Buch haben mich zum Schmunzeln gebracht und beim Überdenken der einzelnen Vorkommnisse konnte ich mir die Situationen bildlich vorstellen. Das Misstrauen gegenüber der Bank, Kreditaufnahme, den kleinen Wohlstand den sich die Menschen im Laufe der Zeit gegönnt haben.
Sehr schön beschrieben fand ich, unter Anderem, die Umstellung von Lire auf Euro.
All das, über die Jahre gesparte und zu Hause gehortete Geld, musste zur Bank gebracht werden, damit es umgetauscht werden konnte.
Aber auch die zwischenmenschlichen Beziehungen werden sehr gut dargestellt. Probleme in den Familien, Familienschicksale, Streitigkeiten, das Leben auf einer überschaubaren Fläche. Unterschiedliche politische Einstellungen und daraus resultierende Anfeindungen führen beinahe zu einer Katastrophe. Alles verändert sich und nicht nur zum Guten.. Es geht bergauf, es geht bergab. Doch die seit Generationen zusammenlebende Gemeinschaft hält zusammen wenn es darauf ankommt. Schwierige Zeiten werden zusammen ausgestanden. Und ganz zum Schluss, fast schon zu spät, kommt es doch noch zur Aussöhnung mit Andrea, dem Sohn des Conte.
Ein gelungenes Finale.