Die laute Hedda – Ein einfühlsames Bilderbuch über laute Kinder, leise Eltern und echtes Verständnis

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Kinder sollen gehört werden – dieser Satz bekommt in Katrin Michels Bilderbuch Die laute Hedda eine ganz besondere Bedeutung. Denn Hedda ist laut. Aber nicht, weil sie es böse meint oder andere stören will, sondern weil sie das Leben mit all seinen Facetten und Emotionen ausdrückt. Doch genau das ist es, was ihren Vater oft an seine Grenzen bringt.

Eine Geschichte, die vielen Familien bekannt vorkommen wird

Hedda lebt ihre kindliche Energie in vollen Zügen aus. Ob Trompeten, Stampfen oder lautes Buh-Rufen – sie genießt es, ihre Welt mit all ihren Sinnen zu erleben. Doch ihr Papa, der sich in seinem Arbeitszimmer in die Arbeit vertieft, empfindet ihr Verhalten als anstrengend. Warum, fragt sich Hedda, sind Motorräder, bellende Hunde oder die Waschmaschine okay, aber sie nicht? Diese Frage trifft mitten ins Herz – sowohl bei Kindern als auch bei Eltern.

Die Geschichte zeigt ein oft vorkommendes Familienproblem: Erwachsene brauchen Ruhe, während Kinder Raum für Bewegung und Ausdruck benötigen. Besonders in Zeiten, in denen Homeoffice immer präsenter wird, ist dieses Spannungsfeld in vielen Haushalten zu spüren. Michels Erzählung macht daraus jedoch keine einseitige Kritik, sondern eine Einladung zur Reflexion und zum Dialog.

Wichtige Botschaft mit viel Herz erzählt

Heddas Wut und ihr Frust darüber, dass ihre Lautstärke als Problem empfunden wird, führen zu einer emotionalen Eskalation – und genau hier liegt die Stärke der Geschichte. Kinder dürfen ihre Gefühle zeigen. Gleichzeitig erkennen Erwachsene, dass es nicht darum geht, Kindern die eigene Lebensweise aufzuzwingen, sondern nach Kompromissen zu suchen. Als Papa schließlich versteht, was sein Verhalten bei Hedda bewirkt, ändert sich die Dynamik. Die beiden finden eine Balance zwischen lauten und leisen Momenten – eine wertvolle Lektion für kleine und große Leser.

Zeitgemäße Illustrationen, die Emotionen greifbar machen

Josephine Wolffs Illustrationen unterstützen die Geschichte auf wunderbare Weise. Die Mimik der Figuren ist ausdrucksstark, die Szenen voller Leben und Dynamik. Die Illustrationen fangen nicht nur Heddas kindliche Energie ein, sondern auch die Gefühlswelt des Vaters – von genervt bis hin zu liebevoll verständnisvoll. Die moderne Farbgebung und die lebendigen Szenen machen das Buch zu einem optischen Vergnügen für Kinder und Erwachsene.

Fazit: Ein wertvolles Buch für Eltern und Kinder

Die laute Hedda ist mehr als nur eine Geschichte über ein lebhaftes Kind – es ist ein einfußlsames Bilderbuch über Verständnis, Bedürfnisse und den oft schwierigen Balanceakt im Familienalltag. Eltern und Kinder werden sich in der Geschichte wiederfinden und sie gemeinsam mit viel Gesprächsstoff aus dem Buch herausgehen. Eine absolute Empfehlung für alle Familien, in denen es manchmal laut – und manchmal leise – zugeht.