Abgang. Wohin?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
melanie.e Avatar

Von

Jim Byrd führt ein eigentlich relativ "normales" Leben - bis zu dem Tag, an dem er plötzlich für kurze Zeit stirbt, sein Herz setzt aus, Jim ist für einen Moment lang tot. Als er wieder aufwacht, kann er sich an nichts mehr erinnern. Oft hatte er von Menschen mit Nahtoderfahrungen gehört und gelesen, die das Paradies oder anderes gesehen haben wollen, als sie kurzzeitig tot waren. Aber bei Jim: Nicht. Rein gar nichts. Beruhigend und besorgniserregend zugleich? War es das nach dem Leben, ist es so einfach vorbei, dass dann nichts mehr kommt?
Diese und mehr Fragen stellt sich Jim im Laufe der Geschichte, die in so etwas wie einer futuristischen Gesellschaft spielt: Menschen werden durch Hologramme ersetzt, die so lebhaft scheinen, dass man sie doch glatt mit echten Menschen verwechseln könnte. Und dann ist da noch dieses Restaurant mit der Treppe, auf der es irgendwie spukt. Doch vielleicht kann die Physikerin Sally Zinker Jim und seiner Frau Annie bei ihren Fragen über Leben und Tod sowie die unheimliche Treppe im Restaurant weiterhelfen...

Vermutlich liegt es daran, dass ich auf eine so futuristische Geschichte, die so weit abseits der Realität liegt, nicht unbedingt vorbereitet war, denn ich brauchte tatsächlich bis etwa zur Mitte des Buches, um mit der Handlung und auch dem Schreibstil warm zu werden. Bis dahin hatte sich für mich die Geschichte eher in die Länge gezogen, ich habe nicht recht mitbekommen, worauf die Geschichte hinaus will. Und ehrlich gesagt fällt es mir im Nachhinein auch etwas schwer, zu sagen, welche Fragen die Geschichte nun tatsächlich beantwortet und welche sie offen lässt. Ich war auf eine Auseinandersetzung mit dem "Leben nach dem Tod" vorbereitet, bekam aber jede Menge Hologramme und pseudophysikalische Theorien präsentiert. Obgleich ich jedoch durchaus auch erwähnen muss, dass ab etwa der Mitte die Spannung auch mich gepackt hat, wobei ich nun mal wirklicht nicht gerade jemand bin, die sich auf Geschichten soooo abseits der Realität gut einlassen kann.
Letztlich würde ich sagen, dass die Thematik durchaus interessant gewesen wäre, doch ich von der Aufbereitung derselben in jenem futuristischen Kontext nicht besonders angesprochen wurde.
Schade fand ich, dass das Ende der Geschichte sehr abrupt war, die Zukunft bzw. die Todesfälle der einzelnen Figuren lediglich kurz am Rande beschrieben wurden und so die Geschichte ein Ende fand, das mich nicht wirklich zufriedenstellen konnte. Denn was uns das Buch schließlich sagen sollte, blieb mir offensichtlich verborgen...