Blick ins Jenseits

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brenda_wolf Avatar

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Inhalt:
Jim Byrd lebt in Shula, einer vergreisten Kleinstadt in den Südstaaten. Er ist Kreditberater, ein absoluter Durchschnittstyp. Bis eines Tages sein Herz stehen bleibt. Er ist tot – wenn auch nur für ein paar Minuten. Das ist allemal Grund zur Beunruhigung. Was Jim aber vor allem beschäftigt, ist, dass er in diesen wenigen Momenten keinerlei Nahtoderfahrung gemacht hat. Er erinnert sich nur an eines: das totale Nichts. So wird ihm ein Gerät, das ihm zur Überwachung seiner Herzaktivität implantiert wird, zur Obsession. Und er kann nicht aufhören sich zu fragen: Was ist es, was uns nach dem Tod erwartet? Die Suche nach Antworten erschüttert seinen Glauben an alles, was ihn umgibt: die Realität selbst.
Doch als Annie, seine alte Highschool-Liebe, wieder in sein Leben tritt, muss Jim sich ganz anderen Herausforderungen stellen. Jenseits hin oder her, wenn er mit Annie zusammen sein will, muss er das Leben im Hier und Jetzt bei den Hörnern packen.
Thomas Pierce legt mit ›Die Leben danach‹ eine berührende Liebesgeschichte und gleichzeitig einen klugen, philosophischen Roman vor: ein Buch, das vom Tod handelt und voller Wärme und Humor vom Leben erzählt.

Meine Meinung:
„Das Leben danach“ ist nur am Rande ein Liebesroman, da führt der Klappentext definitiv in die Irre. Der Roman kreist vielmehr um die zentralen Themen: Was kommt danach? Ist das wirklich alles? Oder gibt es ein Leben nach dem Tod? Und kann das Bewusstsein tatsächlich nach dem Tode weiterbestehen? Und was, wenn manche Menschen keine Seele haben?

Der Protagonist Jim Bryd erleidet gleich zu Beginn der Geschichte einen plötzlichen Herzstillstand, sein Herz setzt für ca. fünf Minuten aus. Dieses Ereignis gibt ihm zu denken, da er keinerlei Nahtoderlebnis hatte. Da war NICHTS. Gott hatte sich ihm nicht offenbart. Kein Glücksgefühl, kein Paradies. NICHTS. Seitdem trägt er ein HeartNet, eine Art Herzstimmulator, was wohl eine Weiterentwicklung eines Herzschrittmachers ist. Mit seinem HeartNet wird sein Herz drahtlos überwacht. Gibt es solche Geräte überhaupt? Da bin ich ehrlich gesagt überfragt.

Mit Annie hat Jim seine Jugendliebe wiedergefunden und auch sie ist auf der Suche nach Antworten aus dem Jenseits, denn Annie hat ihren ersten Mann durch einen Segelunfall verloren.

Der Leser erfährt in Rückblicken von Robert und Clara Lennox und dem Hund Houdini. Auch eine Wendeltreppe im Restaurant Su Casa Siempre kommt vor, auf der Seltsames geschieht. Früher gehörte das Haus Clara und Robert Lennox. Auf einer Tonbandaufnahme hört man den Satz: „Der Hund brennt“. Diese Bandaufnahme stammt von der Physikerin Dr. Sally Zinker. Sie erforscht paranormale Aktivitäten. Es geht um Daisy-Elementarteilchen und um eine Maschine, die die Physikerin entwickelt hat, die angeblich einen Blick ins Jenseits ermöglich.

Eine Kirche der Suchenden, bringt Vorträge, die Hologrammen-Menschen halten, ihren Anhängern nahe. Auch Jesus wollen sie als Hologramm wiedererstehen lassen. Hologramm-Menschen, treten dann auch plötzlich in Massen auf, die als Werbegesichter Produkte anpreisen, als Polizisten mit Radarpistole an der Straße stehen, im Super-Markt neben dir herlaufen und auf Angebote aufmerksam machen, ja sogar der verstorbene Prince gibt als Hologramm ein Konzert.

Irgendwie gewann ich den Eindruck, dass sich die Geschichte in einer nahen Zukunft abspielt. Oder … keine Ahnung, wimmelt es in Amerika tatsächlich von Hologramm-Menschen??? Zum Teil waren die Ideen ziemlich abstrus. Trotzdem war der Roman gut lesbar und inhaltlich interessant. Ich habe „Die Leben danach“ mit zunehmender Faszination gelesen. Philosophisches habe ich allerdings nichts gefunden und auch den Humor suchte ich vergebens.

Fazit: Interessante Ansätze, die zum Nachdenken anregen.