Hat mir die Leselust genommen!

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takabayashi Avatar

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Der erst dreiunddreißigjährige Jim Byrd bekommt nach einem fünfminütigen Herzstillstand ein HeartNet, einen implantierten Defibrillator, modernste Spitzentechnologie. Jim ist enttäuscht, dass er gar keine Erinnerungen an diesen Zustand hat, kein Licht am Ende des Tunnels, keine typischerweise berichteten Nahtod-Erfahrungen - nichts! Er hat das Gefühl, jetzt mehr aus seinem Leben machen zu müssen, keine Zeit zu verschwenden. So geht die Geschichte los, geschrieben in einem entspannten, gut lesbaren, launigen Schreibstil. Leider kann das, was danach folgt, die Versprechen des Anfangs und des Verlagstextes nicht halten. Noch selten habe ich mich so durch einen Text gequält – normalerweise lese ich gern, viel und schnell, aber hier musste ich mich regelrecht dazu zwingen, weiterzulesen und habe schließlich irgendwo nach der Hälfte dann doch aufgegeben. Die Kirche der Suchenden mit ihren Hologrammen, die Geistersuche im Tex-Mex-Restaurant, der brennende Hund, die Beziehung zu seiner Mutter – das alles wirkte so wirr und ich wartete vergeblich auf ein Element, das dies alles zusammenführt und erklärt. Auch Jims Leben mit Annie und ihrer Tochter erschien mir trostlos und langweilig, nichts von Aufbruchstimmung nach dem Nahtod-Erlebnis. Ich kann nicht entschlüsseln, was der Autor eigentlich aussagen will. Ich sehe, dass es auch diverse 4 + 5 – Sterne-Rezensionen gibt, der Roman also durchaus bei manchen Lesern ins Schwarze trifft, aber ich kann ihn leider nicht empfehlen.