Besonderes Thema, aber wirre Erzählung

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mianna Avatar

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Jim Byrd ist für kurze Zeit tod. Das er in diesen wenigen Minuten keine sinngebenden Nahtoderfahrungen gemacht hat, erschüttert ihn in seinen Grundfesten. Sein Leben in der alternden Kleinstadt Shula in den Staaten ist eintönig und scheinbar unbedeutend. Mit seinem Vater und einer früheren Freundin macht er sich auf die Suche nach dem Leben nach dem Tod. Gemeinsam überwinden sie die eine oder andere Grenze des Realen.

Dieser Roman ist anders als erwartet sehr fiktional angelegt. Neben der Geschichte, die sich zwischen Jim und Annie entwickelt, geht es vor allem um die Suche nach dem Leben nach dem Tod. Und diese Suche hat viele irreale und absurde Inhalte. Die Geschichte lässt sich als Science Fiction einordnen, hat aber auch philosophische Anteile. Jims Suche wird zu einer Road Story, auf der ihm Geister, merkwürdige Maschinen und zukunftsweisende Ideen begegnen. Vor allem stellt sich immer wieder die philosophische Frage nach dem Sinn des Lebens. Die Geschichte bekommt dadurch Tiefe und wird besonders bedeutungsschwanger.

Der Roman wirkt erzählerisch insgesamt etwas wirr. Es wird zu viel von allem erzählt, viele ausführlich beschriebene Details scheinen unnötig. Der rote Faden geht immer mal wieder verloren und die Liebes- und die Geistergeschichte scheinen sich gegenseitig zu behindern. Das Ganze wirkt holprig und das Lesen wird dadurch übermäßig mühevoll. Die Ausgestaltung der Charaktere, die interessant und symphatisch wirken, ist gelungen. Spannung entsteht jedoch erst im letzten Drittel des Buches und dann sogar ein gewisser Sog.

Pierce hat eine sehr ungewöhnliche und kreative Geschichte geschrieben, die erzählerisch wirr und langatmig daher kommt.