Was erwartet uns nach dem Tod ?

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striesener Avatar

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Jim Byrd, ein Bankangestellter in der amerikanischen Kleinstadt Shula, hat ein einschneidendes Erlebnis. Aufgrund einer Fehlfunktion des Herzens ist er für ein paar Minuten klinisch tot. Er wird ins Leben zurückgeholt und das medizinische Problem wird behoben, doch etwas anderes lässt im keine Ruhe. Er hat in der Zeit, in der er klinisch tot war, keinerlei Nahtoderfahrung gemacht. Fortan kreist sein Leben um die Frage, was ihn nach dem Tod erwartet. Gleichzeitig bringt in das Ereignis dazu, über sein Leben nachzudenken und einiges zu ändern.


Thomas Pierce erweist sich in seinem Roman als guter und talentierter Erzähler. Jims neues Leben mit Annie beschreibt er sehr schön. Aber auch die Abschnitte, in denen er die Leben der Mitglieder der Familien Hopstead und Lennox anhand von kurzen, nicht chronologischen Momentaufnahmen darstellt, sind berührend und wunderbar geschrieben. Trotzdem hat mich das Buch nicht in seinen Bann gezogen. Ich bin, wie ich bei der Lektüre erneut festgestellt habe, kein wirklich spiritueller Mensch. Aus diesem Grund konnte ich Jims Obsession im Laufe des Buches immer weniger nachvollziehen. Die Ausführungen des Autors zu Daisy-Teilchen und der "Wiedervereinigungs-Maschine" empfand ich als weit hergeholt und Jims Entscheidung am Ende des Buches, für einen Erkenntnisgewinn in der ihn umtreibenden Frage seine Gesundheit zu riskieren, wenig glaubhaft.

Insofern kann ich diesem Buch leider nur eine durchschnittliche Bewertung geben. Gleichzeitig möchte ich jedoch anmerken, dass der Roman für Leser, die sich mit der Frage, was uns nach unserem Tod erwartet, beschäftigen, ein echtes Lesevergnügen sein wird.