Bewegend und Schön

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
bücherwelt1952 Avatar

Von

Inhaltsangabe: Quelle S. Fischer-Verlag
Alexander Osang schreibt den großen Roman seiner Familie – es ist der Roman des 20. Jahrhunderts.

Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinzstadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hingerichtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Sie heiratet den deutschen Textilingenieur Robert Silber und flieht mit diesem 1936 nach Berlin, als die politische Lage in der Sowjetunion gefährlich wird. In Schlesien überleben sie den Zweiten Weltkrieg, aber dann verschwindet Robert in den Wirren der Nachkriegszeit, und Elena muss ihre vier Töchter alleine durchbringen. Sie sollen den Weg weitergehen, den Elena begonnen hat zu gehen – hinaus aus einem zu engen Leben, weg vom Unglück. Doch stimmt diese Geschichte, wie Elena sie ihrer Familie immer wieder erzählt hat?
2017, mehr als zwanzig Jahre nach Elenas Tod, macht sich ihr Enkel, der Filmemacher Konstantin Stein, auf den Weg nach Russland. Er will die Geschichte des Jahrhunderts und seiner Familie verstehen, um sich selbst zu verstehen.

Meine Meinung zum Autor und Buch
Es ist mein erstes Buch von, Alexander Osang, ihm ist mit diesem Roman, das ihn durch seine eigene Familiengeschichte inspiriert hat, ein sehr tiefgehender und einfühlsamer Roman gelungen.
Ein Roman, der einem fordert beim Lesen, aber doch sehr spannend und flüssig zu lesen ist. Die verschiedene Handlungsstränge sind sehr gut mit einander verknüpft.Wir erleben, die wirren der russischen Revolution, und des 2. Weltkrieges, die Teilung Deutschlands. Es war spannend mit Lenas Enkel Konstantin auf die Spurensuche von seiner Baba zugehen. Ein bewegtes Leben öffnet sich uns , voller Wendungen und Geheimnissen. Die Figuren sind sehr real und lebendig, ebenso ihre Charaktere, auch kommt die russische Seele zum tragen. Der Schreibstil ist sehr kraftvoll, spannend und Bildhaft, man hatte das Gefühl die Protagonisten auf ihren Wegen zu begleiten.

Es fängt 1905 an, in dem kleinen Dorf Gorbatow in Russland. Als die Familie von der russischen Revolution überrollt wird. Lena ist mal gerade zweieinhalb Jahre als, als man ihren Vater Viktor einen Revolutionär auf brutalste Weiße hinrichtet. Lena, flieht mit ihrer Mutter Sina und ihrem 11 Ihrigen Bruder Pawel, vor den Mördern ihres Vaters. Viktors Hinrichtung ging mir schon unter die Haut, und die kleine Lena, die so an ihrem Vater hing. Jahre später kehrt sie mit der Familie zurück,in das Dorf, ihre Mutter hat einen neuen Mann, Viktor wird nun als Held gefeiert. Lena lernt in der Fabrik, wo sie arbeitet den deutschen Ingenieur Robert Silber kennen. Sie heiraten, haben vier Töchter und wieder, muss Lena ihr zu Hause verlassen, der 2. Weltkrieg steht vor der Tür. Sie fliehen nach Deutschland, Roberts Familie, besonders seine Mutter macht es Lena nicht leicht, sie hätte sich eine bessere Partie, für ihren Sohn gewünscht, den Silbers sind reiche Fabrikbesitzer. Hätte Lena geahnt was auf sie zukommt, vielleicht wäre ihr Leben anders verlaufen. Aber sie wird einfach überrollt von der Welle, Robert verschwindet spurlos, nach dem Krieg, sie steht vor dem nichts und mit vier Kindern, die sie ganz alleine durchbringen muss. Es war schon hart, aber Lena, die nicht verwöhnt war vom Leben, beißt sich durch. Es war spannend Konstantin, sich auf die Spurensuche von seiner Baba Lena zu machen und mit ihm nach Russland zu reisen. Lenas Geheimnisse zu lüften. Eine Frau die man bewundern muss, mit viel russischer Seele. Eine Geschichte mit Wehmut, aber ohne Düster zu wirken.