Elena im Strom der Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
uteliest Avatar

Von

Ich wollte Jelena-Elena-Lena die ganze Zeit Sympathie entgegenbringen sie verstehen – doch es ist mir nicht gelungen Sie erscheint so herzlos berechnend und da wird sie auch schon wieder von einem Strudel der Geschichte fortgerissen.
Und alles auf Anfang. Und am Ende bleibt eine tiefe Traurigkeit.

Jelena ist seit Kindestagen auf der Flucht immer am Strom entlang bis er versickert.
Sie flieht in eine Ehe mit einem Deutschen, sie flieht in die DDR und sie entflieht ihrem Leben.
Ihre Töchter versuchen durch ein reglementiertem Leben etwas entgegenzusetzen. Aber die nächste Generation, die die Geschichte erzählt ist orientierungslos.,
Es gibt die Heldengeschichte des Urgroßvaters, es gibt den verschollenen Großvater, dessen Schicksal sich nicht aufklären will und es gibt die sich gegenseitig ignorierenden Tanten.
Alle hadern.

Der Handlungsstrang in der Gegenwart ist ganz Osang-Style, die Berichte aus der Vergangenheit haben ein wenig die Russenmelancholie in sich keiner weiss genau irgendwas.
Und die Familiengeheimnisse lassen sich nicht alle lüften oder ist es zwischen den Zeilen versteckt.

Die Ausstattung des Buches weist im vorderen Teil eine Karte auf, um die verschiedenen Orte der Handlung zu lokalisieren, der hintere Teil zeigt den Stammbaum der Protagonisten auf. Sehr schöne Idee….nur das Lesebändchen hat gefehlt.
Wer Familiengeschichten mag, wer russische Geschichten mag, wer Osang mag – einfach zugreifen und lesen.