Es hat mich nicht gepackt und mitgenommen

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sonnenschein2016 Avatar

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Ich bin mit großen Erwartungen an das lesen dieses Buch gegangen, da mich die LP so überzeugt hatte und habe mich sehr gefreut, das Buch lesen zu dürfen.

Es war ein guter Anfang gewesen.. der Lust auf das ganze Buch und der Geschichte gemacht hat.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut verständlich und das ganze Thema des Buches hat mich auch sehr interessiert, aber.....
leider hat mich das Buch mit seiner Geschichte nicht wie erhofft mitgerissen und begeistern können.
Und dabei war das Buch so interessant von den Themen her,
ob es der Tod des Vaters von Jelena war und die Flucht der Familie, das Leben von Jelena später mit ihrem Mann Robert, der viele Jahre später einfach verschwand und sie alleine mit 4 Kinder im Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit zurückgelassen hat.

Ich lese total gerne Bücher mit geschichtlichen Hintergrund und reise mit ihnen total gerne in eine mir unbekannte Vergangenheit.
Aber bei dem Buch, ist es absolut nicht gelungen.
Ich hatte nur vereinzelt mal ein paar Bilder zu dem Buch im Kopf gehabt.

Ebenso tauche ich auch total gerne in Geschichten ab, wo einer der Protagonisten auf der Suche nach sich selber ist und der zum Teil in die unklaren Familiengeschichte Klarheit und Helligkeit verschaffen will.
Ein tolles und interessantes Thema.
Aber auch das, ist bei mir nur zum Teil angekommen.

Wahrscheinlich lag es größtenteils daran, das ich keinen Bezug zu dem Hauptcharakter des Buches- Jelena finden konnte. Ihre Geschichte klang echt gut und hat auch neugierig gemacht, aber sie wirkte auf mich so kühl und distanziert und gleichzeitig auch so abgehackt, das mir keinerlei Bilder zu Jelena in den Kopf gekommen sind. Hier hätten so viele Emotionen hervorgerufen werden können durch die Erlebnisse von ihr, aber bei mir kam einfach leider nichts an.
Das einzigste was wirklich ankam, war als die kleinste Tochter Anna an Diptherie gestorben ist. Das hat mich berührt weil ich selber Mama von vier Kindern bin.

Aber ansonsten kam nichts an, was ich sehr schade finde, denn das Potenzial war da.

Konstantin hingegen konnte ich mir da schon mehr vorstellen und ich fand ihn auch sehr sympathisch und authentisch.
Wie er sich darum bemüht Klarheit zu finden und wie er sich mit der Familiengeschichte auseinandersetzt.
Auch wie er sich um seinen demenzkranken Vater kümmert.


Die Erzählungen auf den unterschiedlichen Zeitebenen sind dem Autor widerum gut gelungen
Was ich auch gut fand und was mir sehr geholfen hat, war der Familienstammbaum auf der letzten Seite. Das fand ich eine sehr gute und auch hilfreiche Idee, weil es eben auch viele unterschiedlich Protagonisten gab.

Aber dennoch hat mich die Geschichte nicht mitreißen und begeistern können, weswegen ich nur 3 Sterne vergebe.