Tolle Geschichte, nicht so gute Umsetzung...

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creativecatwoman Avatar

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Von Anfang hat war ich gespannt auf die Geschichte von (J)Elena - bereits als 2jährige ist sie auf der Flucht, nach einigen Jahren in das einstige Heimatdorf zurückgekehrt, muss sie feststellen, dass nichts mehr so ist wie in ihrer Erinnerung.

Ein unstetiges Leben beginnt - es zieht sich durch Russland, Polen und Deutschland und durch einige wichtige zeitgenössische Meilensteine der Geschichte (Zweiter Weltkrieg, Russische Revolution...).



An sich finde ich die Geschichte rund um Elena spannend und die Reise durch Länder und Zeit wirklich faszinierend. Auch ist es immer wieder spannend zu lesen, wie Elena mit ihren Schicksalsschlägen umgeht (Verschwinden des deutschen Ehemannes und das damit verbundene Zurückbleiben als 4fache alleinerziehende Mutter in einem fremden Land).
Jedoch ist Elena an sich nicht wirklich sympathisch, ich persönlich wurde überhaupt nicht warm mit ihr und konnte häufig ihre Reaktionen/Aktionen nicht nachvollziehen.

Auch Kostja, Elena's Enkel, der die Familiengeschichte recherchiert (man hat das Gefühl, dass er dies tut, weil er nichts anderes zu tun hat) und sich nebenbei dem Problem gegenübersieht, dass seine Eltern (die beide auch ziemlich seltsam sind) langsam pflegebedürftig werden und altern, ist leider kein angenehmer Protagonist.
Er scheint unstetig und teilweise orientierungslos. Manchmal fand ich ihn geradezu anstrengend.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig.
Durch Ort- und Zeitangaben und eine Karte sowie einen Stammbaum, kann man sich auch bei den ständigen Zeit- und Ortswechseln gut orientieren.