Durchwachsen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
heidersv Avatar

Von

Eine buchstäblich dunkle, weil in schwarz-weiß gehaltene Grafik Novel erzählt einen kleinen Teil der Geschichte von Varkur, dem Schiffbrüchigen. Er treibt in einer Nussschale über das Meer in ein einsames, langweilig ödes Fischerdorf. Die junge Frau Ranja nimmt sich seiner an und gemeinsam versuchen sie, seine Herkunft zu ermitteln, denn außer seinem Namen weiß er so gut wie nichts über sich. Er hat aber magische Kräfte, die ihn zunächst vor den Dorfbewohnern und danach Ranja und ihn vor Monstern schützen.
Im „wachsamen Wald“ erhält einen großen Teil seiner Erinnerungen zurück, aber die sind voller Schuld. Auf der Flucht vor sich selbst und der dunklen Magie, die in ihm steckt, begegnet er Ranja wieder und seine tragische Geschichte wiederholt sich teilweise. Nur dass nicht er die Klinge führt, mit der er aus Versehen, seine Schwester getötet hat und die jetzt Ranja tötet, sondern ein eifersüchtiger Dorfbewohner.
So weit die Story, was ist nun gut, was nicht so gut? Gelungen ist die grafische Umsetzung der Geschichte. Besonders sein Pas-de-deux mit seiner Magie, die Veränderung in seinem Gesicht, je nachdem ob er der nette Varkur oder der gefährliche Magier ist, ist prima. Und das alles in grau-schwarz-weiß. Das sind fette Pluspunkte.
Abstriche gibt es aber auch: irgendwie ist die ganze Geschichte mit der heißen Nadel gestrickt, ständig passiert etwas, weder die handelnden Personen noch der aufmerksame Leser dürfen einmal Luft holen. Und insgesamt will diese Geschichte, die ja wohl noch reichlich Fortsetzungen hat, nicht so recht „aus dem Quark kommen“. Es scheint mehr eine Einleitung zu sein, als eine wirkliche Geschichte.