Wunderschöne Zeichnungen und düstere Geschichte

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arisu_storm Avatar

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Ich habe die Graphic Novel Die Legenden von Andor Varkurs Erwachen an einem Stück durchgelesen. Das geht auch ziemlich gut, da die Seiten nicht sonderlich viel Text haben, dafür aber riesige wirklich wunderschöne Illustrationen. Das war mir auch als erstes direkt positiv aufgefallen. Ich bin großer Fan des Zeichenstils und konnte mich an manchen Seiten gar nicht satt sehen. Sie wurden mit so viel Liebe zum Detail gezeichnet, dass man immer noch was Neues entdeckt.
Der Schreibstil ist einfach aber solide gehalten. Was mich am Anfang ziemlich verwirrt hat, sind die Reime, in denen teilweise Dialoge geschrieben sind. Es ist eine schöne Abwechslung und die sind wirklich schön erdacht, nur kam das am Anfang doch ziemlich aus der Luft gegriffen.
Die Geschichte an sich ist ziemlich düster und brutal. Das hatte ich so echt nicht erwartet. Sonst hat mir die Storyline ganz gut gefallen. Es gibt einen schönen Spannungsbogen und die Geschichte ist geradlinig ohne viel Ausschweifen erzählt. Das Ende wiederum war mir dann doch etwas zu offen.
Die Protagonisten Varkur und Ranja fand ich auch sehr sympathisch. Ranja mit ihrer liebevollen, wissbegierigen und einfühlsamen hat muss man einfach lieben. Mit Varkur muss man einfach mitfiebern. Er wacht ohne Gedächtnis mit einem blutigen Messer am Strand auf und seine ambivalenten Gefühle, hinsichtlich des Wiedererlangens seiner Erinnerungen, sind so gut nachvollziehbar. Er tat mir schon echt leid und manchmal wollte ich ihn während des Lesens einfach nur in den Arm nehmen.
Ich persönlich kenne das Brettspiel Andor nicht, habe aber schon seit längerer Lust dazu es mal auszuprobieren und diese Graphic Novel hat mich noch mehr darin bestärkt.

Ein schönes kurzweiliges Leseerlebnis für Fans und Neuendecker von Andor, das jedoch an einigen Stellen noch etwas ausbaufähig währe.