Das Bild des Friesenhauses vor dem düsteren Himmel lässt eindeutig einen Nordseekrimi erkennen. Ich mag solche Geschichten mit Lokalkolorit eigentlich ganz gerne, aber bei dieser Leseprobe war mir eher so, als hätte ich einen Kitschroman erwischt. Die viel zu dramatische Beschreibungen der Gefühle des späteren Opfers und die schier endlose Schilderung des Kneipenlebens mit etwas platten Dialogen, die typisch norddeutschen Namen und die schon viel zu oft verwendeteten Klischees der trotteligen oder wahlweise unterforderten Dorfpolizei ermüden schon nach den ersten 24 Seiten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich 358 Seiten durchhalten werde, aber ich möchte diesem Krimi doch eine Chance geben.