Hat meinen Geschmack nicht getroffen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
gaby2707 Avatar

Von

Im beschaulichen ostfriesischen Dörfchen Sünnum ist die Welt in Ordnung. Friesenbrauerin Gesine Felber, von allen nur Tüdelbüdel genannt, verkauft in ihrem kleinen Laden tagsüber alles, was der Mensch zum Leben so braucht und im Kroog, wo man sich abends auf einen Schnack trifft, ihr selbstgebrautes Tüdelbräu. Als am Strand die Leiche von Kerstin Burmeister gefunden und Enno Prester verdächtigt wird, kann Gesine sich nicht zurückhalten und ermittelt auf eigene Faust. Ganz zum Leidwesen ihrer Tochter Wiebke, die bei der Polizei in Norden arbeitet…

Ganz ehrlich – mir war das dauernde Tüdelbräu trinken hier einfach zu viel. Egal bei was für einer Gelegenheit, immer musste ein Bier her. Und das dann die Gesine, die sich schnell in mein Herz geschlichen hat, auch noch Tüdelbüdel genannt wird, das hat mich dann nur noch genervt.

Sehr gut gefallen hat mir das Setting an der Nordsee, die wenigen dialektischen Ausdrücke, die den lokalen Anstrich verdichten und vor allem die Menschen, die mir der Autor sehr detailliert beschreibt. Allen voran Gesine, die aus ihrer Jugend noch weiß, wie man demonstriert, die die Dorfgemeinschaft wie eine Mutter zusammenhält. Mit dem ehemaligen Kapitän Joris Harms würde ich gerne mal nen Korn trinken. Und der kleine Jan Gebhard hat mein Herz im Sturm erobert.
„Heimat verkauft man nicht“ - das Motto zieht sich durch den ganzen Fall und dem kann ich nur zustimmen.

Ich hatte mir nach dem Klappentext mehr versprochen. Ein bisserl mehr Krimi, viel weniger Bier und Kommissare, die nicht nur an ihren Body denken und ansonsten wie aufgescheuchte Hühner in der Gegend herum laufen. Dann wird daraus eine richtig gute Geschichte. So ist es mir leider nur 3 Sterne wert.