Tüdelbräu als Universalmittel

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tefelz Avatar

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Und schon wieder ein Ostfriesen/Küsten Krimi von der Sorte die wie Pilze aus dem Boden wächst und war nicht so gespannt wie ich normal auf neue Bücher bin. Doch Freitag per Post angekommen, war das Buch Samstag Abend bereits gelesen. Spricht schon mal für den Schreibstil...

Geschichte: Als am Strand Kerstin Burmeister von einem Unbekannten erstochen wird, kann niemand ahnen, welche Auswirkungen das auf die kleine Gemeinde Sünum hat, deren gesellschaftliches Leben sich hauptsächlich im "Kroog" abspielt. Die Dorfkneipe, in der Gesine ihr Bier "Tüdelbräu" selbst herstellt, und die Anlaufstelle für alle Sünnumer ist. Wiebke, Ihre Tochter abeitet bei der Polizei und soll den Fall untersuchen. Ein möglicher Täter ist schnell gefunden, doch Gesine ist sich sicher, dass Eno unschuldig ist und fängt gegen den Willen der Tochter selbst an zu ermitteln...

Schreibstil und Personen: Es ist unglaublich, wie gut ich mir jede einzelne Person vorstellen kann und fühle mich beim lesen, wie in einem vor meinen Augen abgespielten Film als lebender Zuschauer. Die Personen sind detailliert und von der Gemeinschaft geliebt. Doch wie schnell sich Liebe in Haß wandeln kann, zeigt sich an vielen Beispielen , als einige wenige aus der Dorfgemeinschaft ausscheren und eigene Ziele verfolgen. Das Ende ist überraschend und somit alles richtig gemacht!

Meinung: Kurzweilie gute Geschichte mit tollen Charakteren auf typisch Norddeutsch gestimmt. Der blöde Polizist, der gierige und böse Bauer und die sture Mutter sind dabei, so dass jedes Klischee auch voll bedient wird.

Kritik: Schon sehr nervend das permante Gehabe um das "Tüdelbräu". Was bei Werner und seinem Bölkstoff noch witzig ist, geht einem hier irgendwann voll auf den Zeiger und führt zu einem Stern Abzug. Man hat den Eindruck, dass manche überhaupt nur gerade laufen können, wenn sie Bier trinken. Es kann irgendwie nicht so schnell nachgefüllt werden, wie es ausgetrunken wird. Gesine hat zudem alles im Griff und das ist schon hart an der Grenze.

Fazit: Starker Regionalkrimi mit einer guten Geschichte und auch einem überraschenden Ende, das durch einige falsch gelegte Spuren auch immer spannend bleibt.4 Sterne und eine Empfehlung, dass mit dem endlosen Besäufnis bei weiteren Folgen zu reduzieren.