Tüdelbüdel ermittelt

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agatha4ever Avatar

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Gesine Felber wird von ihren Freunden liebevoll „Tüdelbüdel“ genannt. Sie betreibt im beschaulichen Sünnum den "Kroog", eine urige Kneipe. Dies ist gleichzeitig das Herzstück des Dorfes, da sich hier all abendlich die Dorfbewohner zum Klönen und Schnacken treffen. Des Weiteren ist sie stolze Braumeisterin des berühmten Tüdelbräus. Eines Abends ist es aber mit dem friedvollen Zusammenleben vorbei, als die Leiche der Ehefrau von Milchbauer Burmeister am Deich gefunden wird. Als dann auch noch Enno, ein Freund von Gesine, des Mordes verdächtigt wird beginnt sie, zum Leidwesen ihrer Tochter Wiebke, selbst zu ermitteln.

Joost Jensen ist es sehr gut gelungen, die einzelnen Protagonisten sehr bildhaft darzustellen. Man kann förmlich die sture Tüdelbüdel vor sich sehen, ebenso wie den etwas mürrischen ehemaligen Kapitän Joris oder Burmeister ein Aas wie aus dem Bilderbuch. Nicht zu vergessen Wiebke, die eine der ermittelnden Polizisten in dem Mordfall ist und die Dank der eigenwilligen Aktionen ihrer Mutter immer wieder an den Rand der Verzweiflung / Wahnsinn getrieben wird.

Der flüssige Schreibstil war sehr angenehm und der Krimi im Nu gelesen.

Das etwas düstere Buchcover mit dem für die Nordseeküste typischem Reet gedecktem Haus im Vordergrund und den bedrohlich dunklen Wolken im Hintergrund passt hervorragend zum Krimi.

Leider muss ich gestehen, dass ich die Aktionen von Gesine teilweise doch etwas zu überzogen und unrealistisch fand. Weniger ist manchmal doch mehr. Aus diesem Grund kann ich leider keine volle Punktzahl vergeben.

Aber für alle Nordsee-Krimi-Fans ist dies eine kurzweilige Urlaubslektüre.