Zuviel Bier?!

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poisonalice Avatar

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Der vorliegende Kriminalroman hatte mich aufgrund seiner Ankündigung neugierig gemacht. Ich habe das Buch vor allem gelesen, weil ich das Setting sehr interessant fand. Das Buchcover hat mir ebenfalls auf den ersten Blick gefallen.
Über die Handlung möchte ich nicht zu viel verraten. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Dorf Sünnum in Friesland. Dort betreibt Gesine Felber eine urige Kneipe genannt „Kroog“. Gesine braut dort ihr eigenes Bier, deshalb wird sie auch die Friesenbrauerin genannt. Der „Kroog“ ist der Mittelpunkt des Dorfes und Treffpunkt der Dorfbewohner. Eine weitere Hauptprotagonistin ist Wiebke Felber, sie ist Polizistin und Gesines Tochter. Als am Strand eine Leiche gefunden wird, steht das Dorf Kopf und Gesine beginnt zu ermitteln. Unnötig zu erwähnen, dass dieser Umstand Wiebke nicht erfreut.
Der Erzählstil des Autors ist flüssig und kurzweilig. Die Beschreibungen der Figuren und der Orte sind bildhaft und durchaus authentisch. Die Dialoge waren teilweise durch Wortwitz geprägt. Angenehm war auch, dass der Autor sich mit der Verwendung von Mundart sehr zurückgehalten hat.
Trotzdem war ich insgesamt sehr von dem Buch enttäuscht. Für mich ist das Buch kein Kriminalroman. Sicher hat es eine Menge Lokalkolorit, aber Spannung sucht man vergebens. Mir war relativ schnell klar, wer der/die Täter sind. Auch die Häufung der diversen Taten konnte die Handlung nicht retten. Zeitweise waren die Handlungen der Polizeibeamten absolut nicht nachvollziehbar und unglaubwürdig. Zwischenzeitlich habe ich mich gefragt, ob der Autor beim Schreiben des Buches zu viel Bier getrunken hat.
Mein Fazit: eine klare Leseempfehlung kann ich nicht geben. Ich habe mich insgesamt gesehen eher gequält das Buch zu Ende zu lesen. Es gab durchaus witzige Passagen, aber ehrlicherweise haben diese mein Leseerlebnis nicht verbessert. Ich werde kein weiteres Buch des Autors lesen.