Genialer Justiz-Krimi

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baby17 Avatar

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Mit dem Justiz-Krimi „Die letzte Lügnerin“ haben Ex-Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos einen authentischen und hochkarätigen Kriminalroman geschaffen, wie er selten zu finden ist.
Die Hauptfigur Rocco Eberhardt, die wir schon in den ersten beiden Teilen dieser Serie kennenlernen durften, erlebt den für ihn bisher wohl emotionalsten Gerichtsprozess. Welche Rolle sein Vater in diesem Fall spielt, zu dem er eh ein angespanntes Verhältnis hat, erfahren wir im Laufe des Buches. Es geht um undurchsichtige Immobiliengeschäfte, Korruption und einen Mord und es stellt sich die Frage, ob Bausenator Möller zu Recht auf der Anklagebank sitzt. Rocco Eberhardt gibt alles, um die Wahrheit herauszufinden.
Geschickt wird der Leser durch diesen Fall geleitet. Durch immer wiederkehrende Zeitenwechsel und zweifelhafte Beweise wird der Leser in die Irre geführt und kommt doch der Lösung immer näher. Der Schreibstil ist unglaublich gut. Schnörkellos und mit viel Spannung werden die Leser gepackt. Jedes Kapitel scheint eine Daseinsberechtigung zu haben.
Strafverteidiger Rocco Eberhardt ist sympathisch und seine Handlungsweisen nachvollziehbar. Ich kann mich in seine Lage hineinversetzen und fühle mit ihm. Nebenbei gesagt würde ich ihm manchmal ein wenig mehr Privatleben wünschen. Auch der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer darf in diesem Fall nicht fehlen. Beide sind starke Charaktere, ohne die diese Reihe nicht funktionieren würde.
Die Szenen im Gerichtssaal sind authentisch und man fühlt sich teils, als würde man aktiv teilhaben. Auch schrecken die Autoren nicht vor aktuellen Themen zurück und bringen sie geschickt ein, ohne diese zu sehr zu thematisieren.
Kurzum diesem Autorenduo ist wiederum ein genialer Justiz-Krimi gelungen, weil sie zu keiner Zeit den Fokus verlieren und die richtige Sprache finden, ohne den Leser dabei aus den Augen zu verlieren. Einfach ein großes Lesevergnügen.