Ordentlich

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mike nelson Avatar

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Ordentlich. Die ersten Seiten des neuen Justiz-Krimis "Die letzte Lügnerin" des Autorenduos Florian Schwieker und Michael Tsokos erschienen mir doch ein wenig hölzern, einem für literarisch Ungeübte üblichen Schreibstil ähnlich; fast schon berichtartig. Dann rief ich mir in Erinnerung, dass es sich eben nicht um einen Krimi, sondern um einen JUSTIZ-Krimi handelt - und die Sprache der Justiz spiegelt sich im Schreibstil wider. Es geht im Buch auch weniger um die differenzierte Ausleuchtung des Seelenlebens der Protagonisten, sondern vielmehr um die Ablaufbeschreibung eines zugegebenermaßen recht brisanten und ziemlich aktuellen Falles von Immobilienspekulation in Berlin. Nach dem ersten Drittel nimmt der Krimi Fahrt auf und weiß durch die mit einigen Überraschungen aufwartenden einzelnen Gerichtsprozess-Schritte dann doch zu überzeugen. Und wer mehr über realitätsnahe Abläufe der Justiz erfahren will, der sollte sich nicht am guten alten 'Tatort' sondern lieber an den Justiz-Krimis dieses bewährten Autoren-Duos orientieren.