spannende Unterhaltung aus dem Gerichtssaal

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Berlins ach so sauberer Bausenator Dieter Möller ist scheinbar in einen Polit-Skandal verwickelt. Das zeigt zumindest ein geleaktes Video. Absprachen unter der Hand und Bestechungsgelder scheinen auch Möller nicht fremd zu sein. Als herauskommt, dass eventuell sogar der Vater von Rocco Eberhardt involviert ist, übernimmt Eberhardt als Strafverteidiger den Fall. Die Schlinge um den Bausenator zieht sich immer enger zu, als der für das Video verantwortliche Tontechniker tot aufgefunden wird. Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer muss feststellen, ob es sich dabei um Fremdverschulden handelt, was für Möller den Todesstoß bedeuten würde.

Michael Tsokos (Rechtsmediziner) und Florian Schwiecker (früherer Strafverteidiger) haben sich für einen dritten Justiz-Krimi zusammengetan. Nach „Die siebte Zeugin“ und „Der dreizehnte Mann“ geht es nun u.a. um „Die letzte Lügnerin“. Der neue Fall für Eberhardt und Jarmer dreht sich um fehlerhafte Politik, Korruption, Bestechung und die katastrophale Mietsituation in Berlin. Somit haben sich die beiden wieder sehr aktuellen Themen angenommen und endlich wird der Handlungsstrang um Eberhardts Vater, der seit Band 1 immer im Hintergrund mitschwang, aufgegriffen und weiterverfolgt.

Für meinen Geschmack hätte der gerichtsmedizinische Teil um Jarmer gerne noch eine ausführlichere Rolle spielen dürfen. Sehr gefallen hat mir jedoch alles im Gerichtszahl. Dort erlebt man Eberhardt bei der Arbeit und ich fand es sehr spannend, wie er versucht „Zeugen auseinanderzunehmen“ und wie die Gegenseite immer wieder angebliche Beweise aus dem Hut zaubert. Kurze und sehr flüssig geschriebene Kapitel sorgen dafür, dass man förmlich durch die Seiten fliegt.

Fazit: Ein toller Justizkrimi vor allem für die Leser, die sich für Gerichtsshows/-serien interessieren, denn dort spielt sich der spannende Part des Romans ab.