niemals endendes Katze und Maus-Spiel

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seitenfresserchen Avatar

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Der Roman „Die letzte Terroristin“ von Andrè Georgi, hat den Namen eines Thrillers verdient. Voller Spannung wird hier von einer Frau erzählt, welche selbst zutiefst in den Fängen des Terrorismus ist und eine existenzielle Mission verfolgt. Es geht um Identität, das was einen ausmacht, was man glaubt was einen ausmacht und was richtig oder falsch ist. Da der Roman aus mehreren Perspektiven geschrieben ist, verschwimmen die Grenzen oft genug, dass es einen, manchmal auch ohne dass man es bemerkt, zum Nachdenken anregt. Zum hinterfragen der eigenen Identität oder was die eigene Rolle zur Zeit der RAF gewesen wäre. Da ich das Thema nur aus hören-sagen-Geschichten kenne, gibt dieses Buch einen guten Einblick in die Zeit. Die gut recherchierten Hintergründe und Praxen lassen glauben, der Autor müsste alle selbst erlebt haben. Ich finde es fantastisch, dass das Buch einem nicht mit einem kompletten Zufriedenheitsgefühl entlässt - man weiß nicht ganz wie man zur Sache stehen soll. Beide Seiten erscheinen in einem Maße verständlich, wirklich gewonnen hat hier niemand.
Eine wirklich fesselnde Geschichte, welche Lust auf den Autor und mehr von ihm macht. Gerne mehr und wieder!