spannender Thriller und Zeitzeugnis

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irismaria Avatar

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"Die letzte Terroristin" von André Georgi ist ein Thriller rund um die Endphase der Roten Armee Fraktion. Es geht um ein bevorstehendes Attentat in Berlin 1991 auf den Treuhandchef, der DDR Betriebe privatisieren soll. Das ist natürlich ein Dorn im Auge der verbliebenen Mitglieder der Roten Armee Fraktion, die auch teilweise in der DDR Unterschlupf gefunden haben und von der Stasi ausgebildet wurden. Diese Thematik lässt an den Mord am Treuhandchef Detlef Karsten Rohwedder denken und tatsächlich ist das Buch eine gute Mischung aus Fiktion und erzählter Geschichte. Gekonnt zeichnet der Autor die unterschiedlichen Charaktere im Spannungsfeld zwischen politischer Überzeugung, Arbeit und Alltagsleben. Was ist eine Terroristin bereit, zu opfern für ihre Überzeugung? Auch ihr Kind? Kann ein Stasimann alles hinter sich lassen und neu anfangen? Zählt letztlich nur der Profit und geht ein Jurist für seine Mandanten sogar über Leichen?
Ich gebe eine absolute Leseempfehlung für ein sprachlich gelungenes Buch, das neben einer spannenden Story auch eine interessante Zeitreise ermöglicht und darüber hinaus zu grundsätzlichen Fragen anstößt.