Zeitgeschichte in einem spannenden Thriller verpackt

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iloveny Avatar

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Deutschland in den 90ger Jahren nach der Wende. Die 3. Generation der RAF ist aktiv und hält das BKA und den Ermittler Kawert in Atem. Die Geschichte beginnt mit einem Mord an einem V-Mann des BKA und einem Attentat, das trotz sorgsamer Vorkehrungen nicht aufgehalten werden kann. Neues Ziel ist jetzt der Chef der Treuhand Dahlmann. An seiner Seite als Assistentin arbeitet seit kurzem eine alte Freundin seiner Tochter. Dahlmann ist unbequem, unbestechlich und tritt damit verschiedenen Personen empfindlich auf die Füße. Als er für ein Wochenende zurück in sein Haus in Düsseldorf kommt, wird er in seinem eigenen Arbeitszimmer gezielt hingerichtet. War es tatsächlich die RAF und wenn ja, werden Kawert und das BKA die Täter finden? Und was hat die Stasi mit all dem zu tun?
Die Geschichte ist gut erzählt, an manchen Stellen werden mir die Attentate und das was mit den Menschen zu diesem Zeitpunkt passiert, etwas zu detailliert erzählt. Der Autor schafft es aber in jedem Fall die handelnden Personen und Orte so bildhaft zu beschreiben, dass sofort entsprechende Bilder in meinem Kopf entstanden sind. Besonders gut gefallen hat mir der Bezug zur Zeitgeschichte, denn viele Personen und Orte erinnern, obwohl frei erfunden, an die damalige Zeit (Rohwedder, Herrhausen). Das Buch hat mich auch nach dem Ende noch beschäftigt, besonders durch die Zukunftsvisionen, die der Autor nach bestimmten Ereignissen immer wieder beschreibt. Sei es die Tochter, die sieht wie ihr Vater bei einem Attentat stirbt, die Tochter, die ihren toten Vater findet oder die Familie vom Dahlmanns Assistentin, die durch ihre Handlungen jeder für sich umgehen müssen. Leben werden so für immer zerstört, weil die Frage nach dem „Warum“ unbeantwortet bleibt.