Bewegende Reise ins Frankreich des 18. Jahrhunderts!

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juli_bookworld Avatar

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Bereits der Titel hat mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht und bestimmte Assoziationen bei mir geweckt. Die Thematik rund um ,,Versailles" hat für mich sofort das prachtvolle Barockzeitalter impliziert, welches so viel Prunk hervorgebracht hat. Umso interessanter fand ich es in der Leseprobe bereits die andere Seite des großzügigen Barocks wahrzunehmen.

Der Schreibstil von Eva Stachniak ist äußerst lebendig und beschreibt die Gedanken der Protagonistin detailgetreu. Ich konnte mich aus diesem Grund sehr gut in die Handlung hineinversetzen und hatte das Gefühl emotional an Véroniques Geschichte teilzuhaben. Besonders der elterliche Zwang auf die Protagonistin und deren Trauer darüber haben mich bewegt.
Mir hat es gefallen, dass die Leseprobe in Form eines Rückblicks verfasst ist. Ich hatte den Eindruck als würde Véronique selbst die Geschichte erzählen. Diese Struktur hat mich emotional nochmal mehr in die Handlung eingebunden.
Besonders mochte ich die Thematisierung der verschiedenen Gesellschaftsschichten während des Barockzeitalters. Durch den Besuch des Monsieur Durand im Elternhaus von Véronique bekommt man sogleich den Eindruck einer sozialen Kluft, die zwischen dem Bürgertum und dem Adel herrscht. Auch wie über Véronique selbst verhandelt wird, als sei sie geradezu ein Objekt, vermittelt den überlegenen Stand des Adels. Die Gesellschaftsschichten finde ich sowohl in ihrem Auftreten als auch in der Darstellung ihrer Äußerlichkeiten detailgetreu gezeichnet. Umso mehr hatte ich den Eindruck, als würde die Geschichte echt und ungeschönt erzählt werden. Zusätzlich habe ich mich dadurch selbst in die Zeit um 1755 zurückversetzt gefühlt.
Die Fragen, ob Véronique tatsächlich bei Monsieur Durand die Arbeit aufnimmt und inwiefern sich daraus neue Chancen für sie ergeben würden, machen mich sehr neugierig auf den weiteren Verlauf des Romans.