detailreiche Einblicke in das Leben des 18. Jahrhunderts

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borabora Avatar

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Die aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Véronique wird als junges Mädchen eine der Mätressen des französischen Königs. Durch eine unbedachte Bemerkung fällt sie in Ungnade und wird, nachdem sie von einer Tochter entbunden wurde, an einen Händler verheiratet. Die Tochter Marie-Louise wächst zunächst in Versailles als Mündel von Bediensteten auf und später bei einer Pariser Hebamme.

Die letzte Tochter von Versailles ist grob in 4 Teilen unterteilt: im ersten Teil, der fast die Hälfte des Buches ausmacht, geht es um Véronique, wie sie zu ihrer Stellung als Hirschparkmädchen kam bis hin zur Geburt ihrer Tochter. Die weiteren drei Teile beschäftigen sich mit Marie-Louise und zum Ende hin mit den Wirrungen der Französischen Revolution.

Das Buch umfasst ca. 545 Seiten und ist zum Teil sehr langatmig, sodass die Spannung irgendwann auf der Strecke bleibt. Leider ist auch der Schreibstil sehr distanziert, sodass man kaum eine Verbindung zu den beiden Protagonistinnen aufbauen kann und sich die Geschichte eher als unbeteiligter Zuschauer ansieht. Das ist sehr schade, denn die Story an sich bietet sehr viel Potential. Das Leben in Versailles und auch das Leben der einfachen Leute wird sehr detailreich dargestellt und bietet viele Einblicke in eine Zeit, die uns heute so fremd vorkommt. Hier merkt man einfach, wie sehr die Autorin recherchiert hat. Die Balance zwischen historischen Gegebenheiten (die Französische Revolution) und die fiktive Geschichte wird schön gehalten.

Wer sich für die damalige Zeit interessiert und gerne Einblicke in das alltägliche Leben bekommen möchte, ist mit die letzte Tochter von Versailles gut aufgehoben.