Geschichte zum Mitfiebern

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maulwurf123 Avatar

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„Die letzte Tochter von Versailles“ ist das neuste Buch der berühmten Autorin Eva Stachniak. Erschienen ist es am 11.09.21 im Insel-Verlag und entführt den Leser ins Frankreich des 18. Jahrhunderts.

Schauplatz der Handlung ist das sagenhafte, prunkvolle Versailles im Jahre 1755. Hier fällt die junge Véronique auf in den ärmlichen Gassen, wo ihre Familie kaum über die Runden kommt. Bald jedoch schon dringt der Ruf ihrer Schönheit bis zum Schluss, wo König Ludwig der XV. das Interesse an seiner Favoritin, Madame de Pompadour, verloren hat. Seine neue Geliebte wird nun Véronique. Jäh endet das Arrangement als sie ein Kind von ihm erwartet.

Jahre später wächst das Mädchen Marie-Louise bei einer Pflegemutter auf, die sie zur Hebamme ausbildet. Sowohl über ihre Mutter als auch über ihre genaue Herkunft ist sie im Unwissen. Als junge Frau heiratet sie den Anwalt Pierre, der an der Seite Dantons für den Sturz des Königs kämpft. Doch eines Tages wird Pierre in einem anonymen Schreiben vorgeworfen, dass seine Ehefrau Verbindungen zum Königshaus habe. Diese Beschuldigungen könnten nicht nur seine Karriere sondern auch sein Leben gefährden…

Die Autorin Eva Stachniak verstrickt gekonnt die beiden Handlungsstränge miteinander und erschafft für den Leser eine vielschichtige Geschichte. Ihr Schreib- und Erzählstil ist sehr atmosphärisch und bildgewaltig. Lebhaft und authentisch werden die Schauplätze und Figuren beschrieben. Schon nach wenigen Kapiteln ist deutlich zu spüren, dass die Autorin viel Mühe und Aufwand in die Zeit der Recherche zu ihrem neusten historischen Roman gesteckt hat. In einem kleinen Nachwort klärt sie diesbezüglich den Leser auch nochmals etwas näher auf.

An vielen Stellen ist das Buch unglaublich traurig und berührend. Das Geschehen spielt in einer schwierigen historischen Zeit und die Geschichte weckt viele Emotionen beim Leser.

Die Charaktere sind detailreich geschildert und mit vielen individuellen Eigenschaften gespickt. Gerade in die Hauptfiguren Véronique und Marie-Louise kann man sich doch recht gut hineinversetzen. Sie wirken authentisch und bewundernswert auf Grund ihrer starken Persönlichkeiten auf den Leser.

Mit insgesamt über 550 Seiten ein sehr bildgewaltiger, spannender und fesselnder historischer Roman, welcher der preisgekrönten Autorin Eva Stachniak definitiv gelungen ist. Fünf Sterne und eine deutliche Leseempfehlung!