Historischer Roman im Frankreich des 18. Jahrhunderts

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Eva Stachniak legt mit „Die letzte Tochter von Versailles“ einen gut geschriebenen historischen Roman vor, der im Jahr 1755 beginnt und 1795 endet.

Sie erzählt anfangs die Geschichte von Veronique, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammend durch ihre Schönheit auffällt. Ein Bediensteter Ludwig XV. wird so auf sie aufmerksam und kauft sie regelrecht ihrer Mutter ab. Veronique wird in ein Haus in Versailles gebracht, wo sie auf ihre neue Rolle vorbereitet wird: Sie soll dem König von Frankreich zu Willen sein, den man ihr als einen polnischen Grafen ankündigt. Sie lernt schön zu schreiben, Gedichte vorzutragen, vorzulesen, aber das ist nicht alles, was man von ihr erwartet, natürlich nicht. Als sie schwanger wird, wird Veronique kurzerhand durch ein anderes Mädchen ersetzt. Die Grausamkeit, die diesen Mädchen widerfährt ist einfach nur widerlich.
Im zweiten Teil berichtet der Roman von Marie-Louise, die bei einer Pflegemutter lebt und später Pierre heiratet, der Anwalt ist und aktiv auf den Sturz des Königs Louis XVI. hinarbeitet. Er erzählt vom Ausbruch der Großen Revolution und den Schrecken der Revolution.
Der Wechsel der Erzählzeiten, Gegenwart oder Vergangenheit hat mich irritiert; ich fand es nicht so passend, dass Veroniques Geschichte in der Vergangenheit erzählt wird, während die Bereiche, die von Louis XV., seiner Gemahlin, Madame Pompadour, etc. in der Gegenwart spielen. Marie-Louises Geschichte wiederum wird auch in der Vergangenheit erzählt. Am bedten hat mir der Teil um die Revolutionsgeschehen gefallen, gerade der Teil, als Veronique die Geliebte des Königs ist, ist stellenweise etwas langatmig gestaltet. Dennoch war der Roman gut zu lesen.