Die Leute, die sie vorübergehen sahen: Makaber und abwegig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
signalhill Avatar

Von

Ich habe die Leseprobe von Scott Bradfields 'Die Leute, die sie vorübergehen sahen' mit Ungläubigkeit und Abscheu gelesen. Der Autor lässt eine Dreijährige entführen, scheinbar fragt keiner nach ihr, und auch das Kind nimmt seinen Entführer als neuen Daddy an? Das geht ja gar nicht, außer, man denkt vielleicht weiter. Schon darin, wie der neue Daddy die kleine Sal behandelt, zeigt sich, dass der Autor weder über Pädophile, noch über die eigentliche Kindesentführung schreiben möchte. Die kleine Sal scheint für ihn wohl das Medium, über das der Autor seine Gesellschaftskritik üben möchte, mehr nicht.
Was dieses kleine Mädchen schon machen soll (kochen, Frühstück, etc.) und was die Leute ihr alles erzählen und was sie antwortet, kann unmöglich sein in diesem Alter, auch nicht, wenn sie schon 6 oder 8 wäre. So könnte sie nie antworten. Auch die Nachbarin, die das Kind aufnimmt, sagt Dinge, die ein Kind nicht verstehen kann. Was soll also dieses Buch? Hat der Autor vielleicht auch mit dem Jugendamt oder mit dem Sozialamt zu tun gehabt und möchte sich mal äußern? Vertritt er wirklich die Meinung, dass man Kinder auch mal fallen lassen könne? Unglaublich!
Ich bin geschockt, möchte aber gern wissen, was die Intention des Autors ist. Da dieses Buch auch nicht sonderlich lang ist, möchte ich mir gern ein Bild machen von diesem Buch. Ich wäre daher unbedingt gern unter den Lesern.