faszinierend und schockierend zugleich

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coffee2go Avatar

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Der Roman “Die Leute, die sie vorübergehen sahen“ von Scott Bradfield hat einen etwas exzentrischen Charakter. Einerseits hat mich die Geschichte fasziniert, vielleicht auch, weil sie so außergewöhnlich und unglaublich war und andererseits war die Lebensgeschichte der kleinen Salome schon sehr ungewöhnlich und nahezu unglaubwürdig. Salome wird als dreijähriges Mädchen vom Mann, der den Boiler repariert mitgenommen und lebt von nun an bei ihm. Er erklärt ihr, dass er ihr neuer Daddy sei und da er in sehr armen Verhältnissen lebt, hat das kleine Mädchen auch kaum Spielsachen bzw. ihr neuer Daddy kann sich offensichtlich nicht so gut um Kinder kümmern. Eigenartig finde ich, dass das Mädchen nicht nach ihren wirklichen Eltern weint und dass diese nicht nach ihr suchen! Und plötzlich hat auch ihr neuer Daddy das Interesse an Salome verloren und verschwindet mit seinem VW-Bus ohne sich zu verabschieden. Eine Nachbarin kümmert sich um das kleine Mädchen und auch sie hat offensichtlich eine dunkle Vergangenheit und negative Erfahrungen mit dem Jugendamt gemacht, sodass sie Salome auch nicht dorthin oder zur Polizei bringt. So wechselt Salome von einer Bezugsperson zur nächsten weiter und niemandem scheint daran etwas aufzufallen, niemand fragt wem das Mädchen gehört oder überlegt wie es auf Dauer weitergehen soll. Ich bin gespannt, zu welchen Leuten Salome noch kommen wird und hoffe sehr, dass sie am Ende zu ihren Eltern zurückgelangt. Mich hat das kleine tapfere Mädchen begeistert und zugleich hat mich ihre Lebensgeschichte schockiert, trotzdem hat mich die Leseprobe nicht losgelassen.