Missbrauch einmal anders...

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botte05 Avatar

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Salome Jensen, 3 Jahre alt, wird – einfach so – entführt. Sie wehrt sich nicht, niemand scheint sie zu vermissen und nun lebt sie eben bei „Daddy“. Als Daddy in einer regenreichen Nacht verschwindet, nimmt die aufdringliche Vermieterin Mrs. Anderson Salome einfach als Tochter auf. Genau wie Daddy nimmt sie sich eigentlich nur selbst wahr; die Bedürfnisse des Kindes scheinen sekundär bzw. mit etwas Rosafarbenem und etwas Essen befriedigt.

Ich weiß nicht recht, was ich von dieser Leseprobe halten soll. Die Handlung macht auf mich den Eindruck einer Sozialstudie in Amerika, erzählt anhand eines unschuldigen dreijährigen Mädchens. Um Missbrauch im sexuellen Sinne geht es nicht.

Aus der Buchbeschreibung entnehme ich, dass Salome noch viele neue Familien bekommen wird. Anscheinend begibt sie sich aufgrund sehr früh erforderlicher Selbständigkeit selbst auf die Suche nach einem Zuhause.

Die LP ist mir zu kurz, um mich dem hohen Lob in der Buchbeschreibung anzuschließen. Wahrscheinlich muss ich als Leser erst das Unbehagen, das mich in Anbetracht der Ungeheuerlichkeit der Umstände ergriffen hat, abschütteln, um mit erforderlicher Distanz die Feinheiten des Buches aufnehmen zu können.