Scott Bradfield - Die Leute, die sie vorübergehen sahen

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estha Avatar

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Das Cover lies mich kaum an einer Entführungsgeschichte denken, eher dachte an die psychologische Schriften über die Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugenlichen.
In der Kurzbeschreibung las ich, dass es sich in diesem Buch tatsächlich um ein traumatisiertes Kind handelt, und zwar um Sal Jensen, die entführt worden ist, nur handelt es sich dabei um kein Sachbuch sondern um einen Roman, der der Beschreibung nach dennoch analytische und philosophische Klänge hat.

Salome Jensen wurde im Alter von drei Jahren von einem Handwerker entführt. Von da an lebte sie mit dem Entführer, der ab jetzt ihr "neuer Daddy" war, zusammen. Als kleines Kind konnte sie eher nur spüren, dass das Geschehene nicht ganz richtig ist, allerdings nicht darauf reagieren. Also dachte sie am liebsten gar nicht mehr an ihr richtiges zu Hause und an ihre Eltern. Der Entführer versuchte ihr alles zu geben was er konnte, nicht nur das, was sie zum Leben brauchte, sondern teilte auch seine Weisheiten und Gedanken über die Welt und die Menschen mit ihr.
Nach einer Zeit gewöhnt sich das Mädchen an den Mann, erst später versucht sie ihre leiblichen Eltern und ihr früheres Zuhause zu suchen. Eine Entführungsgeschichte mal anders, in einem teilweise satirischen Ton mit einer Beigabe der philosophischen Einsichten des Entführer, wird die Geschichte des Mädchens erzählt.
Bin gespannt wie diese Elemente zu dem Ernst des Thema passen.