Scott Bradfield: Die Leute, die sie vorübergehen sahen

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mrs-lucky Avatar

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Mit dieser Leseprobe konnte ich nichts anfangen. Ein dreijähriges Mädchen wird von einem fremden Mann gekidnapped und findet sich klaglos mit seinem Schicksal ab. Die Beschreibung des Buches gibt zwar an, dass Sal kein Opfer ist, sondern ein Stilmittel, um der amerikanischen Gesellschaft einen Spiegel vor zuhalten. Diese „Verpackung“ der philosophischen Betrachtungen ist in meinen Augen wenig gelungen, da Sal nichts altersgerechtes an sich hat. Ihre Überlegungen sind mal kindlich naiv, dann wieder streut sie Wissen ein, dass sie in diesem Alter nicht haben kann. Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, dass ein dreijähriges Kind seine Eltern nicht vermisst! Auch wenn ich mich an Nebensächlichkeiten aufhänge und ich weiß, dass es in dem Buch um ganz andere, wesentlichere Dinge geht, hält mich dieses absurde Szenario davon ab, die Ausführungen weiter verfolgen zu wollen. Wer seinen Roman so anfängt, kann mir nichts zu erzählen haben, dass mich interessiert und ich nachvollziehen kann. Abgesehen davon werfen schon die ersten Seiten einen Blick auf solche Abgründe der amerikanischen Gesellschaft, über die ich lieber gar nicht mehr wissen will. Humoristisch empfinde ich die ersten Seiten nicht, eher abstoßend.