Es ist eine verstörende Idee, von der dieser Roman erzählt. Ein kleines Mädchen, Salome, drei Jahre alt, wird aus ihrem Zuhause vom Klempner entführt. Sie akzeptiert diesen Umstand ohne große Umschweife und nennt ihren Entführer Daddy. Die Erinnerungen an ihre Eltern verblassen schnell. Doch Sal wird nicht bei ihrem neuen Daddy bleiben, sondern sich von einem Zuhause in das nächste bewegen und dabei merkwürdigen Menschen begegnen, die mehr am Rande der Gesellschaft stehen, so wie ihr 2. Daddy und diese schrullige Vermieterin. Der Roman scheint aus Salomes Sicht erzählt, wobei den Beobachtungen zwar diese gewisse kindliche Naivität zugrunde liegt, aber gleichzeitig eine Allwissenheit, die unmöglich der Gedankenwelt einer Dreijährigen entspringen kann. Es ist ein etwas anderer Blick auf unsere Welt und die Leseprobe lässt noch keinen richtigen Schluss zu, ob dieser Blick auch für den ganzen Roman funktionieren wird. Es bleibt nach den ersten 30 Seiten ein vages Gefühl von Verstörtheit zurück sowie ganz klar eine unleugbare Neugierde auf den gesamten Text.