Feinfühlig aber auch etwas deprimierend...

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Paula, Judith, Brida, Malinka und Jorinde. Fünf Frauen deren Leben durch ein zartes Band miteinander verbunden sind. Paula hat sich von Ludger getrennt, nachdem der tragische Verlust ihrer Tochter sie beide entzweite. Ihre Freundin Judith hingegen sucht das Liebesglück auf einer Dating Website, Kinder will sie keine, ihre größte Leidenschaft sind ihre Pferde und ihr Beruf als Ärztin. Brida kann weder mit noch ohne ihren Exmann Götz, die Urlaubsreise mit den Kindern, Götz und Svenja, Götz‘ neuer Freundin macht ihr das einmal mehr schmerzlich bewusst. Jorinde und Malinka sind Schwestern, während Jorinde für die Eltern stets der Star war, gilt Malinka als schwarzes Schaf der Familie. Als Jorinde in Schwierigkeiten gerät wendet sie sich an Malinka und stellt diese vor eine schwerwiegende Entscheidung.

Daniela Krien erzählt in ihrem Roman episodenartig die Geschichten jener fünf Frauen. Nacheinander bekommt man als Leser einen Einblick in diese fünf, ganz unterschiedlichen Leben. Die Erzählungen springen dabei immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit, so, dass ein umfangreiches Bild der jeweiligen Figur entsteht, Liebe spielt immer eine Rolle, sei es die partnerschaftliche Liebe, die Liebe zwischen Eltern und Kindern, Geschwistern oder Freunden, wobei die Männer im Buch im Allgemeinen nicht allzu gut wegkommen. Was mir sehr gefallen hat war Daniela Kriens sehr treffender, sehr feinfühliger Schreibstil, der die fünf Frauen und ihre Schicksale glaubhaft und authentisch wirken ließ. Wirklich identifizieren konnte ich mich allerdings mit keiner der Figuren, manche waren mir sogar unsympathisch. Dies ist definitiv nichts „Schlechtes“ in dem Sinne, mir hat das Lesen dadurch aber etwas weniger Spaß gemacht. Obwohl die Hoffnung am Ende jeder Episode „durchschimmert“ und sich keine der Figuren durch ihr Schicksal komplett brechen lässt, war ich stellenweise doch etwas deprimiert. Ein tiefgehendes und intelligentes Buch, das mich aber (für meinen Geschmack!) etwas zu sehr runter gezogen hat.