Fünf Lebenswege, episodenhaft erzählt

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schmökerwürmchen Avatar

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Dieses Buch beleuchtet die Lebenswege fünf verschiedener Frauen. Jeder von ihnen ist ein Kapitel gewidmet, im Stil einer Kurzgeschichte. Paula macht den Anfang. Sie arbeitet als Buchhändlerin, ihre Ehe mit Ludger ist in die Brüche gegangen und das Leben selbst fällt ihr nicht leicht. Judith, als Ärztin erfolgreich, scheitert an den Dating Plattformen. Auch Brida, Malika und Jorinde haben es nicht einfach mit der Liebe.

Noch nie ist mir eine Bewertung so schwer gefallen. Die Sprache, schon teils poetisch, mochte ich sehr. Der im Klappentext erwähnte Mauerfall spielt allerdings keine Rolle. Jeder dieser Figuren ist eine Episode gewidmet, die aber insgesamt lose zusammenhängen. Durch die verschiedenen Lebenswege bekommt man als Leser einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt dieser Frauen. Eines jedenfalls haben sie gemeinsam, denn jede dieser fünf ist auf der Suche nach Glück und der Liebe. Ein nicht gerade leichtes Unterfangen in dieser heutigen schnelllebigen Zeit.
Die Autorin gibt dem Leser immer wieder Einblicke in die Vergangenheit, so kann man die Entwicklung hervorragend nachvollziehen. Allerdings waren mir die unangekündigten Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart oft zu abrupt und auch die ständigen Szenenwechsel, vor allem, wenn es gerade wieder interessant wurde, haben meinen Lesefluss doch arg gehemmt.
Kaum eine der agierenden Personen war mir sympathisch, aber das ist für mich nicht zwingend erforderlich, um ein Buch zu mögen. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass diese Frauen auch einfach zu viel erwarten und gar nicht dazu fähig sind, sich über kleine Dinge zu freuen. Vielmehr hat mich der durchgehend deprimierende Unterton ziemlich mitgenommen. Und trotzdem hat es mich insgesamt gefesselt, besonders die beiden letzten Episoden um Malika und Jorinde haben es mir angetan.