Bewegend und berührend: eine Kindheit und Jugend unter erschwerten Bedingungen

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pitty318 Avatar

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Das Buch ist der erste Band aus einer Trilogie über die englische Schriftstellerin Virginia Stephen (spätere verheiratete Woolf) und deren Verwandtschafts- und Freundeskreis. Ihre Mutter hatte nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes den Witwer Leslie Stephen geheiratet. Die Familie war daher eine Patchworkfamilie und bestand aus vier eigenen Kindern (Virginia, ihre Schwester Stella und die beiden Brüder Adrian und Thorby) und vier Kindern aus den früheren Ehen der beiden Ehepartner. Ihre Mutter verstarb als sie 13 Jahre alt ist, der Vater als sie 17 ist. Auf sich allein gestellt gründen die vier Stephen-Geschwister eine Wohngemeinschaft. Dort kommen später berühmte Schriftsteller, Wissenschafter und Künstler zum Verweilen und Diskutieren zu Besuch, die die Brüder Stephen von der Universität kennen.

Das Cover des Buches ist sehr ansprechend gestaltet. Es zeigt ein Foto von Virginia Woolf in jungen Jahren und man erkennt eine sehr attraktive Frau.
Gegliedert ist das Buch nach Kapiteln, die den Aufenthaltsorten der Familie entsprechen. Die verschiedenen Wohnorte und Kulissen sind sehr gut beschrieben, so dass man sich die Orte und Begebenheiten sehr gut vorstellen kann.

Der Schreibstil des Buches ist außergewöhnlich schön, klar und in einer besonderen Weise poetisch. In kursiv sind einige Zitate eingebaut und Briefe von, später bekannt gewordenen, Schriftstellern abgedruckt. Leider gibt es keinen Hinweis, ob es sich tatsächlich um Originalbriefe handelt, das bleibt daher eine Vermutung.

Viele interessante Informationen hielt das Buch über die Kindheit und Jugend von Virginia Woolf für mich bereit. Dadurch konnte ich sie viel besser verstehen. Ich bin mit dem Buch eingetaucht in das Leben in dieser Zeit des Umbruches von einem stark vorgeschriebenen Weg einer Frau zu mehr Selbstbestimmung und Mitbestimmung. Die Frauen in der Gruppe der Bloomsberries sind entscheidende Schritte vorausgegangen, allen voran Virginia und ihre Schwester Stella.

Ich kann das Buch sehr empfehlen für Lesende, die sich für die Zeit am Anfang des 20. Jahrhunderts (hier von 1903-1909) interessieren und mehr über Virginia Woolf erfahren möchten.