Biographie in Romanform

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lesemaus01 Avatar

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„Die Liebenden von Bloomsbury“ ist eine Biographie über Virginia Woolf in Romanform, die mich nur zum Teil von sich überzeugen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist etwas, was mir sehr gut gefallen hat. Sie hat einen recht flüssigen und einfach zu lesenden Schreibstil, der dafür sorgt, dass das Lesen leicht von der Hand geht und an keiner Stelle anstrengend ist. Die Charaktere werden wunderbar gezeichnet und die Szenerie wird anschaulich beschrieben, sodass tolle Bilder im Kopf des Lesers entstehen.
Man erhält einen guten Einblick in das Leben der Protagonistinnen Vanessa und Virginia und in die Zeit, in der sie gelebt haben.
Hier knüpft allerdings auch gleich der Punkt an, der mir in dem Buch nicht gefallen hat. Die Autorin konzentriert sich in dem Buch sehr auf die biographischen Züge der Virginia Woolf und insbesondere auch ihrer Schwester Vanessa. Die Tätigkeit der Schriftstellerei wird in meinen Augen sehr stiefmütterlich behandelt. Es wird immer mal erwähnt, dass Virginia ihre Erlebnisse verschriftlicht - es kommt auch zu regelmäßigen Briefaustausch der Charaktere -, ein Augenmerk auf die Autorentätigkeit wird allerdings leider nicht gelegt. Dies hatte ich mir aber erhofft, als ich dieses Buch angefangen habe zu lesen.
Der Roman endet im frühen Erwachsenenalter der Virginia Woolf, sodass davon auszugehen ist, dass Band 2 und 3 der Reihe weiterhin von ihr handeln werden. Ihre Schwester Vanessa wird vermutlich, wie auch in diesem Band, weiterhin eine tragende Hauptrolle spielen.
Wer also eine Biographie, verschriftlicht in Romanform, von Virginia Woolf lesen möchte, ist bei diesem buch genau an der richtigen Stelle.
Ich, die mir einen wesentlich größeren Anteil an der schriftstellerischen Tätigkeit erhofft hatte, bin leider ein wenig enttäuscht und erschöpft von der doch recht ausschweifenden Lektüre und werde Band zwei nicht weiter verfolgen.