Interessant, aber langatmig

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Autorin Stefanie H. Martin nimmt uns in ihrem Roman "Die Liebenden von Bloosmbury" zunächst mit in das Jahr 1903. Die zwei Schwestern Vanessa und Virginia sowie ihre beiden Brüder bilden eine "Wohngemeinschaft". Zur damaligen Zeit höchst unkonventionell. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Schwestern und ihre Entwicklungen. In ihrer Wohnung treffen sich junge Intellektuelle, um sich auszutauschen. Etliche der jungen Männer sind homosexuell und haben nur dort im geschützten Raum Gelegenheit, sich auszutauschen. Für die beiden Schwestern sind dies neue Erfahrungen. Wir begleiten Vanessa auf ihrem Weg in die Ehe, erleben, dass sie diese zunächst in jeder Hinsicht sehr erfüllend findet. Als sie Mutter wird, ändert sich das Verhältnis zu ihrem Mann. Der wiederum fühlt sich nun zu Virginia hingezogen, zunächst rein platonisch, später entwickelt er auch erotische Gefühle für sie.
Der Autorin gelingt es, die Leserinnen und Leser in diese vergangene und ganz andere Zeit mitzunehmen. Man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Allerdings ist der Roman etwas langatmig geschrieben. Die 475 Seiten lassen gelegentlich einen Spannungsbogen vermissen. Insgesamt ein gut und nett zu lesendes Buch.
Das Cover ist schön gestaltet. Ob die Frau auf dem Titelblatt Virginia oder Vanessa ist, wissen wir nicht.