Spannendes Eintauchen in die Welt der Bloomsbury Group

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gisel Avatar

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London, 1903: Die Schwestern Vanessa und Virginia ziehen zusammen mit zwei ihrer Brüder in ein Haus in Bloomsbury. Virginia allerdings kann nicht sofort dort wohnen, denn sie ist psychisch labil und war den Zudringlichkeiten ihres Stiefbruders ausgesetzt, sie braucht erst eine Phase der Genesung. Vanessa und Virginia sind eng miteinander verbunden. In ihrem Haus in Bloomsbury finden die beiden zu sich selbst: Vanessa als begnadete Malerin, Virginia als Schriftstellerin. Das Zusammenleben der vier Geschwister ist nicht gerade üblich in der viktorianischen Zeit, so dass beide Frauen nach einem Ehemann suchen, auch wenn sie sich ein Leben ohne Ehe vorstellen könnten. Doch wie wird eine Ehe das Verhältnis der beiden Schwestern zueinander verändern?

Der Roman erzählt aus dem Leben von Virginia Woolf und ihrer Schwester und ist der Auftakt der Saga über die Frauen von Bloomsbury. Der Leser taucht ein in das Leben in London zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in eine Zeit, in der die Suffragetten für die Emanzipation der Frau laut wurden. Das Leben der beiden Schwestern besticht durch die geistige Freiheit, die sie selbst pflegen, wobei auch sie letztendlich so ganz ohne Ehemann nicht leben können. Vor allem Virginia zeigt sich als hochintelligente und sensible Frau, die dem Frauenbild ihrer Zeit weit voraus war. Das Leben von Virginia und ihrer Schwester wirkt sehr authentisch beschrieben, man kann sich gut in ihren Lebensstil hineinversetzen. Auch der historische Rahmen, in den die Geschichte eingebettet ist, ist gut recherchiert.

Dieser historisch-biografische Roman führt auf eine spannende Weise in das Leben der Bloomsbury Group ein, einer englischen Gruppe von Künstlern, Intellektuellen und Wissenschaftlern, die bedeutsam waren für die kulturelle Modernisierung im England des beginnenden 20. Jahrhunderts. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.