Der Weg des Lotos

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mrs rabes book account Avatar

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Noch als sehr junges Mädchen wird Chong von ihrer Stiefmutter verkauft. Sie wird aus ihrer Heimat Korea nach China verschifft, wo sie zunächst Konkubine eines 8o-jährigen wird. Ihr wird kurzerhand ein neuer Name verliehen, aus Chong wird Lenhwa, chinesisch für Lotosblüte. Nachdem Tod ihres Herrn wird sie von Bordell zu Bordell, von Mann zu Mann weitergereicht. Mit jedem neuen Schauplatz erfindet sich Chong neu, wird Geliebte eines Engländers in Singapur und schließlich sogar Ehefrau eines japanischen Fürsten.
Die Lotosblüte ist ein sehr ausladender Roman über ein Frauenschicksal zur Zeit des Opiumkrieges. Macht – und rechtlos, aber nicht immer wehrlos, begleiten wir Chong auf ihrem Lebensweg. Schwülstige Erotikszenen wechseln mit brutaler sexueller Gewalt. Das geschilderte (vermeintliche?) Lusterleben der Frau als Ware schien mit nicht glaubhaft und ließ sich im Zusammenhang mit Zwangsprostitution nicht in Einklang bringen. Mir scheint viel eher, dass sich tragische Schicksalsroman mit expliziten Schilderungen von Geschlechtsverkehr noch einmal besser verkaufen sollen.
Der historische Rahmen in diesem Buch ist durch vielerlei Hinweise zwar klar abgesteckt, doch die zeitlichen und lokalen Gegebenheiten darf man sich entweder selbst recherchieren oder bleiben im Ungewissen.
Gegen Ende des Buches werden auch die Zeitsprünge immer länger, die Handlung verliert sich ich politischen und kriegerischen Kleinigkeiten. So bekam der Begriff „querlesen“ für mich bei diesem Buch eine neue Dimension.