Ein Leben

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omami Avatar

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Dieser Roman des koreanischen Autors Hwang Sok-Yong zeichnet ein Sittenbild des 19. Jahrhunderts in Asien.
Hauptperson ist die Koreanerin Shim Chong, die von ihrer Stiefmutter an einen reichen Chinesen als Zweitfrau verkauft wird.
Die Beschreibung des Rituals, bei dem sie ihren richtigen Namen aufgeben soll und einen neuen Namen ( für ein neues Leben ) bekommt, treibt einem die Gänsehaut hervor.
Der alte Chinese stirbt und ihr Schicksal ist ein weiterer Verkauf.
Aber sie lernt auch, daß man Männer mit einem solchen Körper, wie sie ihn besitzt, manipulieren kann und das setzt sie voll ein.
Auch die Liebe geht an ihr nicht vorüber und so heiratet sie zuerst einen jungen Musiker, von dem sie aber durch viele Umstände wieder getrennt wird, der zweite Ehemann ist ein Japaner, ein Angehöriger des Königshauses.
Aber dann spielt die Politik in ihr Leben und ihr Mann wird getötet.
Wenn man sich vorstellt, unter welchen Umständen diese junge Frau von ihrer Heimat getrennt wird, wie sie in Freudenhäusern arbeiten muß und sich ihren Lebensunterhalt verdienen muß, obwohl in Asien eine Prostituierte einen völlig anderen gesellschaftlichen Status hat, wie z. B. im Europa der gleichen Zeit, zieht man den Hut vor ihrem Lebenswillen und ihrer Lebenseinstellung.
Ein Buch, das auch die politischen Wirren dieser Zeit beschreibt.
Und am Ende des Buches gibt es eine alphabetisch geordnete Aufstellung aller Begriffe, die im Buch vorkommen,und mit denen ein nicht mit dem Thema befasster Leser sich vielleicht doch schwertut.
Das Cover ist sehr gut auf den Inhalt abgestimmt und vermittelt die asiatische Gelassenheit.